WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Volkswagen
Die Vorzugsaktien von VW erhielten Auftrieb. Sie drehten ins Plus und legten zuletzt an der Dax-Spitze
Mit Blick auf die kommenden Monate bleibt VW wegen der unsicheren Corona-Lage vorsichtig. Man könne weiter zulegen - "vorbehaltlich einer erfolgreichen Eindämmung der Covid-19-Pandemie". Finanzvorstand Frank Witter betonte aber auch: "Das starke Momentum aus dem deutlich besseren zweiten Halbjahr wollen wir mit ins laufende Jahr nehmen."
Das Management rechnet 2021 mit einer operativen Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern von 5,0 bis 6,5 Prozent. Dabei werde jedoch das obere Ende des Korridors angestrebt. Am Finanzmarkt rechnen Analysten für dieses Jahr mit einem Wert von im Schnitt 6,1 Prozent. Manche Experten trauen dem Konzern allerdings auch zu, bis zu 7 Prozent erreichen zu können.
Es bestünden weiterhin herausfordernde Marktbedingungen, hieß es zum Ausblick auf 2021. Im vergangenen Jahr war die um Sonderkosten bereinigte Rendite wegen zeitweise wegbrechender Verkäufe und schlecht ausgelasteter Werke von 7,6 Prozent auf 4,8 Prozent gesunken - damit aber noch besser ausgefallen als befürchtet. Eckdaten zum operativen Ergebnis hatte VW bereits im Januar genannt.
Beim Umsatz rechnet VW 2021 dank voraussichtlich deutlich anziehender Auslieferungen mit einem bedeutenden Plus. Hier gehen Analysten von einem Anstieg um rund zehn Prozent aus.
Bei der Ausschüttung an die Aktionäre will der Konzern überraschend keine Abstriche machen. So soll die Dividende für das abgelaufene Jahr je Vorzugsaktie 4,86 Euro betragen. Das ist genauso viel wie im Vorjahr und das Jahr davor. Stammaktionäre erhalten laut Satzung 6 Cent weniger je Anteil als die Vorzugsaktionäre. Dafür haben die Vorzüge aber kein Stimmrecht. Mehr als die Hälfte der Stammaktien kontrolliert die Holding Porsche SE
Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen wie Rechtskosten zur Bewältigung der Dieselkrise landete 2020 bei 10,6 Milliarden Euro. Der Umsatz betrug 222,9 Milliarden Euro, die Auslieferungen erreichten die Marke von 9,3 Millionen Fahrzeugen. Zum Jahresende hatten die Verkäufe wieder zugelegt, vor allem bei Elektro- und Hybridautos.
Verglichen mit 2019 bedeuten die Gesamtzahlen für den Konzern jedoch erhebliche Rückgänge. Im Jahr vor der Pandemie hatte die VW-Gruppe ein Nachsteuer-Ergebnis von 14 Milliarden Euro und einen Umsatz von über einer Viertelbillion (252,6 Mrd) Euro erzielt. Mit knapp 11 Millionen Auslieferungen hatte sie auch die globale Spitzenposition vor Toyota
Quelle: dpa-Afx