HAMBURG/KÖLN (dpa-AFX) - Nächster Rückschlag für den Flughafen Hamburg: Nach dem irischen Billigflieger Ryanair
Wie Ryanair-Manager Eddie Wilson nennt auch Bischof die hohe Kostenbelastung an deutschen Flughäfen als Grund für die Streichungen. Er sagt: "Das reduzierte Angebot wird die direkte Anbindung Hamburgs deutlich schwächen und Fliegen aus der Hansestadt spürbar verteuern. Diese Entwicklung wäre vermeidbar gewesen. Aber die Pläne des Flughafens für eine völlig unverhältnismäßige Erhöhung der Entgelte lassen uns keine Wahl."
Eurowings ist nach eigenen Angaben Marktführer in Hamburg und hat dort derzeit 16 Flugzeuge stationiert. Das Angebot umfasst bislang 70 Ziele. Zeitgleich mit den Streichungen hat Eurowings neue Verbindungen von Köln und Berlin nach Dubai vorgestellt. Am Vortag hatte Ryanair angekündigt, sein Angebot in Hamburg um 60 Prozent zu kürzen. Wilson forderte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Bundesregierung auf, die Luftverkehrssteuer abzuschaffen und die Flugsicherungsgebühren zu senken. Eurowings will auch Verbindungen an anderen deutschen Flughäfen überprüfen.
Flughafen weist Vorwürfe zurück
Die Flughafengesellschaft wies den Vorwurf Bischofs zu den Flughafenentgelten zurück. Diese machten nur einen geringen Anteil von 4 bis 6 Prozent an den Gesamtkosten der Fluggesellschaften aus, sagte Flughafenchef Christian Kunsch. Nahezu verdoppelt hätten sich hingegen die übrigen Standortkosten wie Flugsicherung, Luftsicherheit und Luftverkehrssteuer, die zusammen rund ein Viertel ausmachten.
Die derzeit geplante Erhöhung der Flughafenentgelte würde die Kosten pro Passagier lediglich um 2,30 Euro auf ein "wettbewerbsfähiges Niveau" erhöhen, das mit Flughäfen wie Düsseldorf, Berlin oder Stuttgart vergleichbar sei, so Kunsch. Der Flughafen brauche die höheren Entgelte, um gestiegene Kosten etwa für Energie und höhere Tarifgehälter zahlen zu können./ceb/DP/mis
Quelle: dpa-Afx