KOBLENZ/LUXEMBURG (dpa-AFX) - Nach einem schwierigen und von der Corona-Krise beeinträchtigten Geschäftsjahr 2019/2020 blickt der Automobil- und Industriezulieferer Stabilus
Wie bereits bekannt, waren die Erlöse im zurückliegenden Geschäftsjahr um rund 14 Prozent auf 822 Millionen Euro zurückgegangen. Die Marge des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) erwartet Stabilus im laufenden Jahr bei 12 bis 13 Prozent und damit ebenfalls über dem Vorjahreswert von 11,8 Prozent.
Am Kapitalmarkt wurden die Nachrichten zunächst mit Skepsis aufgenommen. Im frühen Handel gab die Stabilus-Aktie rund 2,5 Prozent nach. Im laufenden Jahr steht für die Titel ein Minus von rund 8,4 Prozent zu Buche, auf längere Sicht sieht es mit einem Verlust von gut einem Viertel in den zurückliegenden drei Jahren noch schlechter aus.
Ein Händler befand in einer ersten Einschätzung, dass der Umsatzausblick in Ordnung sei, bemängelte aber zugleich, dass die erwartete Marge unter den Erwartungen liege.
Konzernchef Michael Büchsner gab sich dennoch zuversichtlich: "Wir konnten das Jahr profitabel abschließen und für die kommenden Geschäftsjahre bis 2025 rechnen wir mit einem Umsatzwachstum." Im vergangenen Geschäftsjahr brach der Überschuss allerdings um fast zwei Drittel auf 30,0 Millionen Euro ein und wurde dabei auch von einer hohen Wertminderung belastet. Bis 2025 strebt Stabilus ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 6 Prozent pro Jahr sowie eine Rückkehr zu einer bereinigten Ebit-Marge von 15 Prozent an, die das Unternehmen noch im Jahr vor der Corona-Krise erreicht hatte.
Im vierten Geschäftsquartal hatte der Spezialist für Gasfedern, Dämpfer und elektromechanische Antriebe aber von einer Erholung der weltweiten Fahrzeugproduktion profitiert und im Vergleich zum Vorquartal wieder besser abgeschnitten. Im Schlussquartal ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent auf 222,8 Millionen Euro zurück. Ohne Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte waren die Erlöse den Angaben zufolge nur um 4,6 Prozent rückläufig. Die bereinigte Ebit-Marge lag bei 13,4 Prozent und legte damit im Vergleich zum Vorquartal, als 3,9 Prozent erreicht wurden, wieder deutlich zu.
Büchsner sprach von einem "ungewöhnlichen Geschäftsjahr", in dem nur das erste Quartal noch nach Plan gelaufen sei. Die letzten drei Quartale seien dagegen durch die Pandemie geprägt gewesen.
Während das Unternehmen im Gesamtjahr in der Asien-Pazifik-Region beim Umsatz dennoch wachsen konnte, musste der Zulieferer sowohl in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) als auch in Amerika Einbußen hinnehmen. Das Automotive-Geschäft spürte die Pandemie-Folgen dabei noch deutlicher als das Industriegeschäft./eas/mne/jha/
Quelle: dpa-Afx