FRANKFURT (dpa-AFX) - Extreme Hitze, heftige Überschwemmungen, ein drastisch steigender Preis für den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) - wie gut sind Banken im Euroraum gegen finanzielle und wirtschaftliche Schocks aus Klimarisiken gewappnet? Ein spezieller Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) sollte Antworten auf diese Frage geben. Die Ergebnisse veröffentlicht die EZB an diesem Freitag (10.15 Uhr).
Durchfaller wird es beim ersten Klimastresstest der EZB nicht geben, wie die EZB-Bankenaufsicht versichert hat. Die erhobenen Daten sollen auch keine direkte Auswirkung auf die Kapitalanforderungen für die Institute haben. Ziel der Übung war, Schwachstellen und Herausforderungen der Geldhäuser im Zusammenhang mit der Steuerung von Klimarisiken zu identifizieren.
In dem Klimastresstest haben die Aufseher zwei Arten von Risiken betrachtet: Einerseits physischen Risiken wie Schäden an Gebäuden infolge einer Überschwemmung. Andererseits Risiken, die mit dem Umbau der Wirtschaft verbunden sind: Der Anpassungsprozess hin zu einer kohlenstoffärmeren und ökologisch nachhaltigeren Wirtschaft kann direkt oder indirekt zu Einbußen für Banken führen.
Je nachdem wie schnell der Ausstoß von CO2 und anderen klimaschädlichen Gasen durch politische Maßnahmen verringert und die Erderwärmung gebremst wird, kommen solche Risiken mehr oder weniger stark zum Tragen. Das wurde in dem Stresstest in drei langfristigen Szenarien modelliert. Die Banken mussten ausgehend von ihrer Bilanz zum 31. Dezember 2021 jeweils in Zehn-Jahres-Intervallen (2030, 2040, 2050) projizieren, wie sich ihre Hypotheken sowie ihre Unternehmenskredite unter diesen Annahmen entwickeln würden.
Die EZB überwacht seit November 2014 die größten Banken im Euroraum direkt. Derzeit sind dies 111 Institute, die für fast 82 Prozent des Bankenmarktes im Währungsraum der 19 Länder stehen. Dazu gehören aus Deutschland unter anderem: Deutsche Bank
Quelle: dpa-Afx