MÜNCHEN (dpa-AFX) - Niedrigere Verkaufspreise für Rohstoffe und gestiegene Zinsen haben die Geschäfte des Agrarhändlers und Mischkonzerns Baywa in den vergangenen Monaten belastet. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf knapp 18,2 Milliarden Euro zurück. Der operative Gewinn brach auf weniger als die Hälfte ein: Vor Zinsen und Steuern (Ebit) standen bis Ende September 214,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Wegen der gestiegenen Zinsen stand unter dem Strich gar ein Verlust von fast 22 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 155 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Das im SDax notierte Papier legte am Nachmittag um zweieinhalb Prozent auf 32,70 Euro zu. Die Bodenbildung seit Ende August setzte sich damit fort. Seit Jahresbeginn bewegt sich Kurs nach unten. Diese Entwicklung hat sich im August bei Veröffentlichung der Halbjahreszahlen beschleunigt. Seitdem kam die Aktie nicht mehr über die Marke von 35 Euro hinaus, die Schwelle nach unten bei 30 Euro durchbrach sie aber auch nicht. Für 2023 steht aktuell noch ein Kursminus von rund einem Viertel auf dem Zettel.
Das Management bestätigte die Jahresprognose, laut der 2023 ein operativer Gewinn von 320 bis 370 Millionen Euro erzielt werden soll. Dabei ist Vorstandschef Marcus Pöllinger insbesondere angesichts noch ausstehender Projektverkäufe im Geschäft mit Alternativer Energie zuversichtlich für das Schlussquartal.
Baader-Bank-Analyst Rene Rückert notierte ein schwächer als erwartetes Quartal, was seiner Meinung nach vor allem an den ins Schlussquartal verzögerten Veräußerungen liegen dürfte. Er sieht deshalb gute Chancen, dass die Münchener seinen Erwartungen im Gesamtjahr gerecht werden./lew/mis/he
Quelle: dpa-Afx