MADRID (dpa-AFX) - Die geplante Übernahme der Banco Sabadell
Die beiden Banken hatten über eine Fusion verhandelt, nachdem die BBVA den Verkauf ihres US-Geschäfts an den amerikanischen Finanzkonzern PNC angekündigt hatte. Der Kurs der Banco-Sabadell-Aktie hatte daraufhin um ein Drittel zugelegt, war aber in den vergangenen Tagen schon wieder etwas gesunken. Am Freitag verloren die Papiere zuletzt fast 11 Prozent, vorher auch noch deutlich mehr. BBVA-Papiere kletterten in Madrid hingegen um 2,5 Prozent auf ein neues Hoch seit dem Absturz im Corona-Crash Anfang März.
BBVA-Chef Onur Genc hatte mit den Milliarden aus dem Verkauf des US-Geschäfts neben einer Übernahme auch Aktienrückkäufe oder Wachstumsinvestitionen als Möglichkeit in Aussicht gestellt. Bei Anlegern beliebte Rückkäufe eigener Papiere rücken damit also näher. Genc hatte die Erwartungen an eine Übernahme in der vergangenen Woche ohnehin bereits gedämpft, BBVA sei nicht in Eile und werde nur einem Deal mit guten Konditionen zustimmen.
Die BBVA ist das deutlich größere Institut. Sie bringt aktuell knapp 26 Milliarden Euro auf die Börsenwaage, die Banco Sabadell kommt nun nur noch auf rund 2 Milliarden Euro.
Der spanische Bankenmarkt ist von der Corona-Pandemie auch wegen der schwierigen Lage der wichtigen Tourismusbranche hart getroffen. Zuletzt war daher auch eine Fusionswelle auf der iberischen Halbinsel angerollt, um Kosten senken zu können. Kommende Woche entscheiden die Eigentümer von CaixaBank und Bankia über ihren Zusammenschluss. Bei den kleineren Rivalen Unicaja Banco und Liberbank wird eine Ankündigung darüber erwartet, ob sie zusammengehen wollen./men/ngu/mis
Quelle: dpa-Afx