LUXEMBURG (dpa-AFX) - Hohe Metallpreise und eine gute Mengenentwicklung haben dem Industrie-Recycler Befesa im Tagesgeschäft im ersten Quartal ein Rekordergebnis beschert. Auch für das Gesamtjahr peilt Vorstandschef Javier Molina einen neuen Höchstwert an. Allerdings ist das Management nicht sicher, ob das Unternehmen die hohen Erwartungen von Branchenexperten erfüllen kann. Denn nicht nur die Mengen des verarbeiteten Materials - auch die Preise für Energie und Basismetalle schwankten stark, hieß es bei der Vorlage des Zwischenberichts am Dienstag in Luxemburg.

Für die Befesa-Aktie ging es nach dem Kursrutsch der vergangenen Tage nach den Nachrichten weiter abwärts. Mit einem Minus von 6,8 Prozent auf 60,90 Euro war das Papier am Vormittag mit Abstand größter Verlierer im MDax , dem Index der mittelgroßen Werte. Damit wird sie zwar knapp zehn Prozent billiger gehandelt als zum Jahreswechsel. Allerdings hatte ihr Kurs im März mit 73,60 Euro einen Rekordwert erreicht.

Im ersten Quartal steigerte Befesa den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf gut 61 Millionen Euro. Der Umsatz legte um rund 36 Prozent auf gut 261 Millionen Euro zu. Der Überschuss verbesserte sich nur um neun Prozent auf 27 Millionen Euro.

Im Gesamtjahr will der Vorstand den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) jetzt um 11 bis 37 Prozent auf 220 bis 270 Millionen Euro nach oben treiben. Allerdings hatten Analysten im Schnitt schon einen Wert von über 260 Millionen erwartet.

Das Unternehmen erklärte die positive Ergebnisentwicklung im ersten Quartal mit den hohen Preisen für Basismetalle und mit einer guten Entwicklung der verarbeiteten Mengen. Dazu hätten auch das Geschäft mit der Zinkverarbeitung in den USA und die erste Anlage in China beigetragen. Dies habe den starken Anstieg der Energiekosten und die höheren Schmelzlöhne für Zinkkonzentrate mehr als ausgeglichen. Zudem waren die Anlagen des Konzerns den Angaben zufolge ähnlich stark ausgelastet wie in der Zeit vor der Corona-Pandemie./stw/men/jha/

Quelle: dpa-Afx