LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Industrierecycler Befesa hat aufgrund niedrigerer Zinkpreise und gestiegener Schmelzlöhne im Gesamtjahr 2020 deutlich weniger verdient. Unter dem Strich sei der Gewinn nach vorläufigen Zahlen von 82,7 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 47,6 Millionen Euro eingebrochen, teilte der SDax -Konzern am Dienstag in Luxemburg mit. Das Ziel, im Gesamtjahr beim operativen Gewinn zwischen 100 und 135 Millionen Euro zu erreichen, wurde dennoch erreicht. Der um eine Werkschließung bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber. Ebitda) lag laut den Angaben bei 127 Millionen Euro, ein Rückgang von einem Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz sank um 6,7 Prozent auf 604,3 Millionen Euro.

Im vierten Quartal habe sich die Lage wieder deutlich verbessert, hieß es in der Mitteilung weiter. Während das bereinigte operative Ergebnis wieder auf das Niveau des Vorjahres aufschließen konnte, verbesserte sich die Auslastung der Fabriken im Bereich Stahlstaub auf 89 Prozent, während sie im Jahresdurchschnitt insgesamt nur bei 83 Prozent gelegen hatte. Im Segment Salzschlacken und SPL lag sie hingegen im vierten Quartal weitgehend auf der Höhe des Jahresdurchschnitts.

Die Expansion des Unternehmens in China sei auf einem guten Weg, hieß es von JPMorgan-Analystin Sylvia Barker in einer ersten Einschätzung. Das Ebitda im vierten Quartal habe zudem über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten gelegen, was sie vor allem auf das bessere Ergebnis im Geschäft mit Salzschlacken zurückführte. Die Befesa-Papiere legten am Nachmittag um 2,2 Prozent auf 55,60 Euro zu.

Die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021 werde zusammen mit den für den 29. April geplanten Ergebnissen für das erste Quartal bekannt geben, hieß es weiter in der Mitteilung des Unternehmens. In einem vorläufigen Ausblick ging der Vorstand jedoch bereits von einer schrittweisen Erholung der Kapazitätsauslastung auf das Vor-Corona-Niveau in beiden Kerngeschäftsfeldern aus. Zudem soll weiter in das China-Geschäft investiert werden. Zwei bereits im Bau befindliche Anlagen in der Volksrepublik sollen zudem im Verlauf des Jahres fertiggestellt werden.

Ebenfalls Teil der vorläufigen Prognose war der Vorschlag einer Dividendenzahlung zwischen 0,88 und 1,17 Euro je Anteilschein in diesem Jahr. Dies entspräche einer Beteiligung der Anleger im Umfang zwischen 30 und 40 Millionen Euro. 2020 schüttete Befesa insgesamt 0,73 Euro je Aktie aus./ssc/men/he

Quelle: dpa-Afx