LUTON (dpa-AFX) - Der Billigflieger Easyjet
Das Papier des Billigfliegers verlor kurz nach Handelsstart in London knapp vier Prozent, zuletzt waren die Abschläge allerdings deutlich geringer. Die Aktie von Easyjet ist die vergangenen Tage genauso wie die anderer Airlines unter Druck geraten, weil die Aussicht auf längere Corona-Beschränkungen derzeit nicht einschätzen lässt, wann sich der Reiseverkehr normalisiert.
Im Schnitt hat Easyjet die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch bei den Passagierzahlen verfehlt. Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research hob aber auch Positives hervor: Das Unternehmen bereite sich zwar auf eine zweite herausfordernde Winterhälfte vor, verfüge aber über ausreichend Liquidität. Außerdem verliere Easyjet mittlerweile nur noch 40 Millionen Pfund pro Woche. Stephen Furlong von Davy Research hatte mit mehr gerechnet. Roeska von Bernstein betonte außerdem, Easyjet mache bei der Umstrukturierung der Kostenbasis Fortschritte.
Wegen der andauernden Unsicherheit traut sich Easyjet abgesehen von der Anzahl der Flüge im zweiten Quartal für das laufende Jahr keine konkrete Prognose zu. Im ersten Quartal brachen die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 87 Prozent auf 2,9 Millionen ein. Die Erlöse verringerten sich um 88 Prozent auf 165 Millionen Pfund (187 Mio Euro). Aus Sicht von Easyjet fielen die Zahlen wie erwartet aus. Die Corona-Beschränkungen seien der Hauptgrund für die geringe Nachfrage, erklärte Easyjet-Chef Johan Lundgren.
Das bereits im vergangenen Jahr angekündigte Sparprogramm sei auf dem richtigen Weg, hieß es nun. Dazu gehöre auch Stellen abzubauen, was zum großen Teil bereits erfolgt sei. 1400 Mitarbeiter haben laut Easyjet in Großbritannien bereits das Unternehmen verlassen. Zudem habe die Mehrheit der in Großbritannien stationierten Piloten Saisonverträge erhalten.
Die Corona-Pandemie hat viele Fluggesellschaften in eine tiefe Krise gestürzt: Easyjet hatte das vergangene Geschäftsjahr erstmals mit einem Jahresverlust abgeschlossen./knd/men/jha
Quelle: dpa-Afx