MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW
Die Marge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Segment Automobile solle nun bei 9,5 bis 10,5 Prozent liegen. Bisher war BMW nur von 7 bis 9 Prozent ausgegangen. Der Prognosekorridor für den Return on Equity für das Segment Finanzdienstleistungen soll 2021 bei 20 bis 23 Prozent anstelle von 17 bis 20 Prozent liegen. Die positiven Ergebniseffekte werden sich auch beim Konzernergebnis vor Steuern zeigen. Dort gehen die Manager weiter von einer deutlichen Steigerung aus. Der freie Mittelzufluss im Segment Automobile soll nun bei rund 6,5 Milliarden Euro liegen. Das wäre fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor und mehr als BMW je in den vergangenen fünf Jahren erzielt hatte.
Für die BMW-Aktie waren dies gute Nachrichten. Die Aktie zählte mit Gewinnen von mehr als einem Prozent im schwachen Dax zu den besten Werten am Freitagvormittag. Analysten gaben positive Signale. Bei BMW laufe es weiter stark, erklärte Analyst George Galliers von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Zwar habe sich der Münchner Autobauer in diesem Jahr bereits sehr konsistent vorsichtige Ziele gesetzt, schrieb JPMorgan-Analyst Jose Asumendi in einer Studie. Die Prognoseerhöhung reflektiere aber die Zuversicht des Managements, im dritten und vierten Quartal Margen im hohen einstelligen Prozentbereich liefern zu können - falls es im letzten Jahresviertel bei der Versorgung mit Halbleitern nicht zu erheblichen Lieferengpässen komme. Asumendi hob sein Kursziel um 2 Euro auf 90 Euro an, beließ seine Einstufung aber auf "Neutral".
Ähnlich äußerte sich Experte Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies: Im Nachhinein betrachtet habe sich die vorsichtige Unternehmensprognose nach dem zweiten Quartal als nützliche Warnung vor den anhaltenden Lieferengpässen in der Branche erwiesen. Diese hätten die Münchner bislang besser gemeistert als die meisten Wettbewerber.
Bislang hatte sich BMW nur wenig aus der Deckung getraut. Auch nach einem unerwartet starken zweiten Quartal war der Vorstand nur in Teilen zuversichtlicher geworden. Bereits Anfang August hatte der Konzern den Halbleitermangel und höhere Rohstoffpreise für das zweite Halbjahr prognostiziert. "Mit zunehmender Dauer der Lieferengpässe wird die Situation allerdings angespannter", warnte Finanzchef Nicolas Peter damals. "Wir rechnen auch im zweiten Halbjahr mit Produktionseinschränkungen und damit verbundenen Auswirkungen auf den Fahrzeugabsatz."
Die Zahlen zum dritten Quartal will BMW am 3. November vorlegen./ngu/stk/jha/
Quelle: dpa-Afx