MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der BMW-Konzern
Auf die operative Ergebnismarge in der Autosparte habe die teilweise Auflösung der Rückstellungen einen positiven Effekt von rund einem Prozentpunkt. Bisher hat der Konzern in Aussicht gestellt, bei der am Kapitalmarkt vielbeachteten Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern 2021 einen Wert am oberen Ende der Spanne von 6 bis 8 Prozent zu erreichen.
Der Aktie gab dies am Freitag Auftrieb. Sie stieg zu Handelsbeginn zunächst um fast zwei Prozent, gab danach jedoch wieder nach und lag am Vormittag noch rund 0,8 Prozent im Plus. Damit hielt sie sich besser als der deutsche Leitindex Dax. Warburg-Analyst Mustafa Hidir rechnet mit einem positiven Effekt auf das Ergebnis des zweiten Quartals. Der nun erwartete Mittelabfluss von rund 400 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Kartellverfahren spiele nur eine untergeordnete Rolle. Die BMW-Aktie war bereits in den vergangenen Monaten gut gelaufen. Seit Jahresbeginn hat sich das Papier um rund 18 Prozent verteuert.
Sollte es zu der erwarteten erheblichen Beschränkung der Vorwürfe kommen, würde die BMW AG davon absehen, gegen einen etwaigen Bußgeldbescheid rechtlich vorzugehen. Zuvor hatte BMW immer angegeben, sich rechtlich gegen ein Bußgeld wehren zu wollen. Es hatte sich in Medienberichten bereits angedeutet, dass die Strafe nicht so hoch ausfallen dürfte wie ursprünglich veranschlagt.
Die EU-Kommission hatte bereits 2019 vorläufige Ergebnisse der Untersuchung veröffentlicht. Denen zufolge haben BMW, Daimler
Daimler und VW hatten eine Selbstanzeige bei der EU-Kommission eingereicht, Daimler war aber schneller und sah sich als Kronzeugen im Verfahren. Die Schwaben hatten bereits wiederholt wegen der eigenen "frühzeitigen und umfassenden Kooperation" in Aussicht gestellt, keine Strafen begleichen zu müssen. Auch VW hat keine Rückstellungen gebildet./men/mis/fba/nas/mis
Quelle: dpa-Afx