ARLINGTON (dpa-AFX) - Der krisengeplagte US-Flugzeugbauer Boeing
Boeing litt weiter darunter, dass der Langstreckenjet 787 Dreamliner wegen Produktionsmängeln nicht an Kunden übergeben werden kann. Im Quartalsbericht erklärte der Konzern, mit der US-Luftfahrtaufsicht FAA die letzten Schritte für eine Wiederaufnahme der Auslieferungen auszuarbeiten. Boeing dringt seit Monaten darauf, doch das letzte Wort hat die FAA. Konzernchef Dave Calhoun zeigte sich aber optimistisch und erklärte in einer Mitteilung an die Mitarbeiter, dass der Konzern nach Jahren der Krise wieder in die Spur finde.
Immerhin laufen die Geschäfte mit dem früheren Unglücksflieger 737 Max besser. Die Nachfrage nach dem Mittelstreckenjet, der nach zwei Abstürzen rund eineinhalb Jahre lang mit Startverboten belegt war, sorgte für einen Anstieg der Erlöse in der Verkehrsflugzeugsparte. Boeing erhöhte die Produktionsrate der Modellserie trotz hartnäckiger Lieferkettenprobleme und Engpässen bei Triebwerken auf 31 Maschinen pro Monat. Vor einem Jahr hatte sie bei lediglich 16 gelegen. Die Baureihe ist ein äußerst wichtiger Umsatz- und Gewinnbringer.
Schwierigkeiten gab es dagegen in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte. Hier fielen die Erlöse um zehn Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar. Beim problembehafteten Starliner-Raumschiff laufen die Kosten weiter aus dem Ruder, was die Bilanz zusätzlich belastete. Insgesamt blieben Boeings Umsatz und Gewinn im Quartal deutlich unter den Erwartungen von Experten. Angesichts einer überraschend positiven Kapitalflussentwicklung und der Hoffnung auf ein Dreamliner-Comeback reagierte die Aktie vorbörslich trotzdem mit einem Kursanstieg./hbr/DP/nas
Quelle: dpa-Afx