ARLINGTON (dpa-AFX) - Der US-Flugzeugbauer Boeing
"Dies ist ein wichtiges Jahr für uns", verkündete Boeing-Chef Dave Calhoun in einem Memo an die Beschäftigten. Die Nachfrage im Markt steige, deshalb sei es besonders wichtig, den Verpflichtungen gegenüber den Kunden nachzukommen. Damit hatte Boeing zuletzt Schwierigkeiten. Anfang des Monats waren neue Fertigungsmängel bei der wichtigsten Modellserie 737 Max bekanntgeworden, die dem Konzern nach zwei verheerenden Abstürzen schon einmal eine lange Misere eingebrockt hatte. Die Auslieferungen musste Boeing deshalb drosseln.
Nun gab der Flugzeugbauer aber ein Stück weit Entwarnung und teilte mit, dass die 737-Max-Produktion 2023 wie ursprünglich geplant von 31 auf 38 Maschinen pro Monat steigen werde. Boeings Umsatz wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 17,9 Milliarden Dollar, und der Verlust ging um rund zwei Drittel zurück. Zudem verbrannte Boeing weniger Barmittel als von Analysten erwartet. Am Finanzmarkt kam der Quartalsbericht gut an: Die Boeing-Aktie legte im frühen US-Börsenhandel zunächst um fast vier Prozent zu. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um rund zehn Prozent gestiegen.
Dabei schrieb Boeing sowohl im Geschäft mit Verkehrsflugzeugen als auch in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte erneut rote Zahlen. Während der Konzern den operativen Verlust bei Passagier- und Frachtjets teilweise mit Sonderbelastungen sowie mit Entwicklungskosten begründete, verbuchte er wegen Qualitätsproblemen bei den Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe eine Belastung von 245 Millionen Dollar vor Steuern. Zudem muss Boeing wegen Mängeln an den Rümpfen der 737-Max-Reihe Nachbesserungen vornehmen. Dies dürfte Produktion und Auslieferungen aber nur vorübergehend bremsen, hieß es. Im Gesamtjahr will Boeing weiterhin 400 bis 450 der Jets ausliefern./hbr/DP/he
Quelle: dpa-Afx