CHARENTON-LE-PONT (dpa-AFX) - Der Brillenkonzern EssilorLuxottica lässt die Corona-Krise zunehmend hinter sich und wird für 2021 nochmals optimistischer. Nach der Übernahme des niederländischen Augenoptikers Grandvision klingeln die Kassen noch lauter. Im dritten Quartal lagen die Umsätze über dem Vorkrisenjahr 2019. "Gleichzeitig haben wir unsere Margen deutlich verbessert, weshalb wir unsere Prognosen erneut anheben", sagte Konzernchef Francesco Mileri am Freitag laut Mitteilung. Die im EuroStoxx 50
Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand des Unternehmens mit Marken wie Ray-Ban, Burberry oder Ralph Lauren nunmehr einen Umsatzanstieg im Vergleich zum Jahr 2019 zu konstanten Wechselkursen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. Zuvor war lediglich vom "mittleren Bereich" die Rede gewesen. Die bereinigte operative Marge soll nun im Vergleich um bis zu einen Prozentpunkt steigen. Bisher hatte der Konzern sich im Vergleich zu 2019 zwar verbessern wollen, aber keine konkrete Angabe gemacht.
Inklusive dem seit Juli voll konsolidierten Unternehmen Grandvision, zu dem unter anderem die deutsche Optikerkette Apollo gehört, erlöste der Konzern im dritten Jahresviertel 5,5 Milliarden Euro. Das war gut ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr. Selbst im Vergleich zu 2019 betrug der Zuwachs rund 27 Prozent, zu konstanten Wechselkursen waren es 33 Prozent. Den Zukauf herausgerechnet kam EssilorLuxottica auf knapp 4,5 Milliarden Euro und lag damit ebenfalls über beiden Vorjahren.
Rückenwind gab im dritten Quartal erneut die starke Nachfrage aus den USA, aber auch in Lateinamerika ging es deutlich aufwärts. In vielen anderen Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, die im Vorquartal teils noch von Corona-Restriktionen betroffen gewesen waren, kamen die Geschäfte mit Optiker-Läden langsam wieder in Schwung. Auch der Direktvertrieb an Kunden zog an. In Asien und insbesondere Australien hingegen musste der Konzern Umsatzeinbußen hinnehmen, da wegen neuer Corona-Ausbrüche erneut Läden schließen mussten.
An der Börse wurden die Nachrichten äußerst positiv aufgenommen. Mit dem am Freitag kurz nach Handelsstart erreichten Rekordhoch baute die Aktie ihr Plus in diesem Jahr auf fast 40 Prozent aus. Das Papier ist damit einer der größten Gewinner im EuroStoxx 50 seit Ende 2020. Mit einem Börsenwert von derzeit knapp 78 Milliarden Euro liegt das Unternehmen in diesem Ranking im Mittelfeld des Eurozonen-Leitindex./tav/eas/zb
Quelle: dpa-Afx