STUTTGART (dpa-AFX) - Der Büromöbelhändler Takkt
Im dritten Jahresviertel erwirtschaftete Takkt einen um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigten Umsatz von 270,4 Millionen Euro und damit 12,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die berichteten Erlöse lagen 14 Prozent unter Vorjahresniveau, dabei belasteten auch Währungseffekte.
Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten zunächst dennoch gut an. Kurz nach Handelsbeginn lag die Takkt-Aktie rund 0,9 Prozent im Plus, aber zuletzt die Kursgewinne fast wieder komplett ab. Im laufenden Jahr haben die Titel über ein Viertel an Wert eingebüßt, in den zurückliegenden drei Jahren sieht es mit einem Minus von fast der Hälfte noch schlechter aus.
Takkt verwies darauf, dass sich die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal gegenüber dem ersten Halbjahr zwar stabilisiert habe, die Pandemie und deren konjunkturellen Auswirkungen aber weiterhin wesentliche Einflussfaktoren seien. Im dritten Jahresviertel habe der Konzern gegenüber dem zweiten Quartal wieder eine steigende Nachfrage nach Geschäftsausstattungen verspürt. Auch deshalb, da sich die Konjunktur erholt und viele Kundengruppen sich wieder optimistischer gezeigt hätten. Zugleich sei allerdings die Nachfrage nach Produkten für den Infektionsschutz im Quartalsverlauf zurückgegangen, hieß es.
Das operative Ergebnis (Ebitda) lag bei 22,5 Millionen Euro und sackte damit rund 43 Prozent ab. Die entsprechende Marge ging um 4,2 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent zurück. Neben dem Umsatzrückgang belasteten zudem Einmalkosten aus der vorzeitigen Beendigung von Arbeitsverträgen und für die Umsetzung des Umbauprogramms das Ergebnis.
Takkt-Finanzchef Claude Tomaszewski verdeutlichte, dass der Konzern sein Kostenmanagement im dritten Quartal weiter fortgesetzt habe. "Gleichzeitig haben wir die Ausgaben für Marketing und Personal flexibel auf die sich stabilisierende Nachfrage angepasst", sagte er. Takkt werde "das flexible Kostenmanagement" im vierten Quartal fortsetzen. Im Hinblick auf die sich weiter stabilisierende Nachfrage und in Vorbereitung auf das neue Geschäftsjahr werde die Gruppe zum Jahresende den Fokus zunehmend auf die Erschließung von Wachstumsquellen legen, hieß es.
Aus Sicht der DZ Bank ist Takkt gut auf die zweite Covid-19-Welle vorbereitet. In der ersten Welle habe sich gezeigt, dass Takkt schnell und flexibel auf ein sich veränderndes Marktumfeld reagieren könne, befand Analyst Thomas Maul. Mit Blick auf die jüngst stark steigenden Infektionszahlen sehe die DZ Bank den Konzern gut aufgestellt.
Seine kürzlich konkretisierte Jahresprognose bestätigte Takkt trotz der sich zuspitzenden Pandemie-Lage. Demnach erwartet der Büromöbelhändler weiterhin, dass der Umsatz von 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr auf rund 1,05 Milliarden Euro zurückgehen dürfte. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet das Management mit zwischen 85 und 95 Millionen Euro nach rund 150 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Das Ebitda werde dabei voraussichtlich durch Einmalkosten in Höhe von 15 Millionen Euro belastet sein. Demgegenüber stehe ein Einmalertrag von rund 4,5 Millionen Euro. Bereinigt um diese Effekte rechnet Takkt trotz der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie mit einem Ebitda von 95 bis 105 Millionen Euro sowie einer Ebitda-Marge von knapp zehn Prozent.
Takkt ist laut eigenen Angaben in mehr als 25 Ländern vertreten und beschäftigt rund 2500 Mitarbeiter. Der Konzern bietet Produkte aus den Bereichen Betriebs- und Lagereinrichtung, Büromöbel, Transportverpackungen und Displayartikel sowie Ausrüstungsgegenstände für den Gastronomie- und Hotelmarkt sowie den Einzelhandel an./eas/mne/stk
Quelle: dpa-Afx