OLDENBURG (dpa-AFX) - Der Fotodienstleister Cewe
Beim Erreichen des Mittelwerts wäre das dann etwas mehr als im vergangenen Jahr. Das Nachsteuerergebnis soll zwischen 47 Millionen Euro bis 55 Millionen Euro liegen. Hier liegt der Mittelwert auf dem 2022er-Niveau. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen Umsatz und Ergebnis - wie bereits bekannt - steigern. Die Ziele liegen im Rahmen der Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten. An der Börse kamen die Zahlen gut an. Die Aktie legte in einem freundlichen Umfeld zuletzt drei Prozent auf 96,80 Euro zu.
Damit bewegt sich der Kurs wieder in Richtung des oberen Endes der Handelsspanne von rund 90 Euro bis fast 100 Euro zu. Innerhalb dieser befindet sich das Papier seit einigen Monaten nach einer vorangegangenen Erholung. Im September war der Kurs zwischenzeitlich auf 70 Euro gefallen. Kurse über 100 Euro hatte die Aktie zuletzt vor einem Jahr gesehen.
Das Unternehmen profitierte 2022 vom Wiederaufleben von Feiern und die vermehrte Reisetätigkeit nach der Corona-Pandemie. Die Menschen machten auf den Veranstaltungen und im Urlaub wieder mehr Fotos und gestalteten mit ihnen die von Cewe entwickelten Produkte, wie Fotobücher oder -kalender. So fiel dann auch das sowieso schon traditionell starke Weihnachtsgeschäft besonders stark aus. Der Jahresumsatz kletterte ein Stück über das obere Ende der vom Management ausgegebenen Prognose und das operative Ergebnis landete immerhin im oberen Drittel der avisierten Spanne. Der Erlös legte im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 741 Millionen Euro zu. Davon blieben als operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 75,6 Millionen Euro knapp fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Unter dem Strich verdiente der Konzern 51 Millionen Euro und damit rund vier Prozent mehr als im Jahr davor. Die Anteilseigner sollen eine um zehn Cent auf 2,45 Euro erhöhte Dividende erhalten. "Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung ist es die vierzehnte Dividendenerhöhung in Folge", hieß es. Cewe gehöre damit zu den Top 5 der deutschen Index-Unternehmen, die eine über so viele Jahre steigende Dividende vorweisen können.
Von der höheren Dividende profitieren vor allem die Erben des Firmengründers Heinz Neumüller, die rund 27 Prozent der 7,4 Millionen Anteile halten. Sie bekommen damit eine direkte Gewinnbeteiligung von insgesamt fünf Millionen Euro. Das Aktienpaket kommt derzeit auf einen Börsenwert von fast 200 Millionen Euro.
Der Fotodienstleister war die vergangenen Monate von einem Streit an der Führungsspitze belastet. Dieser scheint seit Anfang März beendet. Der Kuratoriumsvorsitzende der Cewe Stiftung, Rolf Hollander, habe sein Amt als Mitglied und Vorsitzender des Gremiums mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Mit seiner Entscheidung wolle er seinen Beitrag leisten, um das Streitthema um die Besetzung des Aufsichtsgremiums von Cewe zu befrieden.
"Dem Unternehmen sollen die drohenden langjährigen Rechtsstreitigkeiten bis hin zum Bundesgerichtshof erspart bleiben", hieß es weiter. Der ehemalige Vorstandschef Christian Friege hatte sich mit Hollander überworfen. Friege musste das Unternehmen zum Jahreswechsel verlassen. Am Mittwoch hat Yvonne Rostock wie bereits angekündigt den Posten als Vorstandsvorsitzende von Cewe übernommen./zb/lew/mis
Quelle: dpa-Afx