STUTTGART (dpa-AFX) - Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler
Für den Bereich mit Autos und kleinen Nutzfahrzeugen geht Daimler nun von 10 bis 12 Prozent Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern aus, wenn Sondereffekte herausgerechnet werden. Zuvor hatte das Management 8 bis 10 Prozent Marge in Aussicht gestellt. Die Eigenkapitalrendite von Daimler Mobility - wo die Stuttgarter Finanzdienste und das Mobilitäts-Joint-Venture mit BMW
Die Daimler-Aktie stieg vorbörslich auf der Handelsplattform Lang und Schwarz um 0,6 Prozent. Seit Anfang November hat das Papier bereits fast zwei Drittel zugelegt, unter anderem getrieben durch die Impfstoffhoffnung an den Börsen generell, aber vor allem auch durch die Aufspaltungspläne in einen Pkw- und Lkw-Konzern sowie die in einigen Erdteilen wieder brummenden Geschäfte.
Vereinzelt hatten Analysten damit gerechnet, dass eine Diskussion um eine Erhöhung der Spartenziele nach dem guten ersten Quartal aufkommen könnte - dass Källenius jetzt schon Ernst macht, ist aber dennoch eine Überraschung. Vor allem angesichts der Risiken, die mit der Corona-Pandemie und auch der Chipknappheit für die Autobauer in diesem Jahr noch drohen. Bei den Halbleiter-Engpässen rechnet Daimler mit einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte.
"Nach diesem vielversprechenden Start sind wir sehr zuversichtlich, dass wir bei der nachhaltigen Verbesserung unserer Renditen weiterhin schnell vorankommen, während wir gleichzeitig unser Elektro-Fahrzeugportfolio weiter ausbauen", sagte Finanzchef Harald Wilhelm am Freitag laut Mitteilung.
Daimler hatte bereits vorläufige Zahlen vorgelegt und bestätigte diese nun vor dem Wochenende. "Absatz, Umsatz und Gewinn stiegen deutlich insbesondere durch Rückenwind aus China, einem starken Produktmix und einer vorteilhaften Preisdurchsetzung", sagte Wilhelm.
Der Konzern profitiert insbesondere vom starken Lauf mit seinen Premiummodellen in der Volksrepublik, dem mit Abstand wichtigsten Einzelmarkt. Derzeit herrscht ohnehin auch in Europa ein gutes Preisumfeld für Autos, zudem wirken die starken Kostensenkungen noch nach, die Daimler in der Corona-Krise angestrengt hat. Die Stuttgarter sind bei den Investitionen, bei Kosten für Vorratshaltung und bei den Fixkosten deutlich auf die Bremse getreten.
Auch unter dem Strich machte sich die Erholung deutlich bemerkbar. Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn lag bei 4,29 Milliarden Euro. Vor einem Jahr waren nur 94 Millionen Euro übrig geblieben, weil die Corona-Krise die Geschäfte vor allem in China und teils auch schon in Europa empfindlich unter Druck gesetzt hatte. Diesmal halfen auch Bewertungserträge durch die Gründung eines Brennstoffzellen-Gemeinschaftsunternehmens mit dem schwedischen Lkw-Rivalen Volvo.
Der Gesamtumsatz erreichte zwischen Januar und Ende März dieses Jahres 41,0 Milliarden Euro, im Jahresvergleich ein Plus von zehn Prozent. Daimler hatte im ersten Quartal 15 Prozent mehr Autos und Vans an die Händler abgesetzt als ein Jahr zuvor. An die Kunden ausgeliefert wurden gar 22 Prozent mehr Fahrzeuge.
Auch bei der abzuspaltenden Lkw-Sparte Daimler Truck laufen die Geschäfte wieder deutlich besser, nachdem der Markt für schwere Nutzfahrzeuge vergangenes Jahr zusammengebrochen war. Zwar lag der Umsatz mit 8,7 Milliarden Euro noch ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Bestellungen für Lkw und Busse zogen im ersten Quartal aber um 63 Prozent auf 151 127 Fahrzeuge an. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte auf mehr als das Doppelte. Die Margenerwartung an das schwere Nutzfahrzeuggeschäft für das laufende Jahr behielt Truck-Chef Martin Daum jedoch bei./men/eas/mis
Quelle: dpa-Afx