STUTTGART (dpa-AFX) - Ungeachtet großer Kritik will der Autobauer Daimler
Kritik entzündet sich vor allem daran, dass Daimler im Vorjahr durch Kurzarbeitergeld konzernweit rund 700 Millionen Euro sparte - und nun dennoch die Ausschüttungen erhöht. Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre befand, durch dieses Vorgehen mitten in der Pandemie zeige sich Daimler "ignorant für die gesamtgesellschaftliche Stimmung".
Die Interessenvertretung Bürgerbewegung Finanzwende bezeichnete das Vorgehen als "moralisch verwerflich". Im Ergebnis würden so Steuergelder, die Beschäftigung sichern und Pleiten verhindern sollten, als Gewinnausschüttungen an Aktionäre weitergeleitet. Mehrere Organisationen kündigten für Mittwochvormittag Protestkundgebungen an - sowohl in Stuttgart als auch in Berlin.
Bei der Hauptversammlung selbst wird die zu erwartende Kritik an der Dividendenerhöhung die Vorstände nur in schriftlicher Form oder via aufgezeichneten Videos erreichen. Wegen der Corona-Beschränkungen sind keine Live-Redebeiträge von Aktionären zugelassen.
Källenius hatte zuletzt darauf verwiesen, dass man für die Leistungen aus der Arbeitslosenkasse auch viele Jahre lang viel Geld in die Sozialversicherung eingezahlt habe. Daimler hatte im Corona-Jahr 2020 vor allem dank einer Erholung im zweiten Halbjahr überraschend starke Gewinnkennzahlen präsentiert.
Für den scheidenden Aufsichtsratschef Manfred Bischoff wird es am Mittwoch die letzte Hauptversammlung im Amt sein. Er soll vom ehemaligen Volkswagen
Über die anvisierte Abspaltung der Truck-Sparte aus dem Daimler-Konzern fällt noch keine Entscheidung. Hierzu soll im dritten Quartal eine außerordentliche Hauptversammlung stattfinden./mbr/DP/stk
Quelle: dpa-Afx