NEW YORK (dpa-AFX) - Telefonnummern und E-Mail-Adressen von hunderten Millionen Facebook-Nutzern
Wenn persönliche Informationen wie E-Mail-Adressen und Telefonnummern im Umlauf sind, steigt die Gefahr, dass Menschen auf gefälschte E-Mails hereinfallen, weil sie authentischer gestaltet werden können. Facebook hat nach jüngsten Angaben 2,8 Milliarden Nutzer, die mindestens einmal im Monat aktiv sind.
Schon 2019 waren Telefonnummern von 420 Millionen Nutzern im Netz aufgetaucht, nachdem eine Funktion zur Freundessuche für den Datenabgriff missbraucht worden war. Die bei Facebook gespeicherten Telefonnummern waren zwar nicht offen sichtbar, konnten jedoch über automatisierte Anfragen - sogenanntes "Scraping" - in großem Stil einzelnen Nutzern zugeordnet und abgegriffen werden.
Die Facebook-Funktion war dazu gedacht, schnell Freunde bei dem Online-Netzwerk zu finden, deren Telefonnummer man kennt. Datendiebe entwarfen jedoch eine Software, mit der sie bei Eingabe von Telefonnummern herausfinden konnten, welchen Facebook-Nutzern sie gehören.
Das verstieß gegen die Facebook-Regeln, war aber technisch möglich, bis das Online-Netzwerk die Funktion schließlich abschaltete. Sind solche Daten erst einmal abgegriffen, kann ihre Verbreitung im Netz kaum noch gestoppt werden.
Auch wenn es sich, wie Facebook betont, um "sehr alte Daten" handelt, behalten viele Menschen jahrelang dieselben E-Mail-Adressen und Telefonnummern.
Scraping wurde für Facebook immer wieder zum Problem. So musste das Online-Netzwerk 2018 einräumen, dass vermutlich alle öffentlich zugänglichen Daten der damals bereits mehr als zwei Milliarden Nutzer durch automatische Abrufe systematisch eingesammelt wurden. Später gab es Datenschutz-Debatten um die Firma Clearview AI, die öffentlich sichtbare Bilder unter anderem von Facebooks Foto-Plattform Instagram sammelte und auf dieser Basis eine Datenbank zur Gesichtserkennung zusammenstellte. Unter den Kunden von Clearview AI sind unter anderem US-Polizeibehörden./so/DP/he
Quelle: dpa-Afx