MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Verluste von Großanlegern in den USA kosten den Versicherer Allianz
An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die Allianz-Aktie legte am Vormittag um mehr als zwei Prozent auf 198 Euro zu und gehörte damit zu den stärksten Titeln im Dax
Tatsächlich musste der Konzern im ersten Quartal einen Gewinneinbruch auf rund 600 Millionen Euro hinnehmen, nachdem er ein Jahr zuvor noch mehr als 2,5 Milliarden verdient hatte. Allein die Rückstellung belastete das Ergebnis den Angaben zufolge mit etwa 1,6 Milliarden Euro.
Grund des Ärgers sind die Verluste, die professionelle Anleger zu Beginn der Corona-Krise im Jahr 2020 mit den Structured Alpha Fonds von Allianz Global Investors (AGI) erlitten hatten. Mehrere Investoren, darunter Pensionsfonds, haben die Allianz-Fondstochter daher auf Schadenersatz verklagt.
Die Vorwürfe laufen darauf hinaus, dass die Manager dieser Hedgefonds die eigenen Richtlinien nicht eingehalten und nicht angemessen auf die Marktentwicklung reagiert hätten. Dies soll die hohen Verluste verursacht haben. Die Allianz-Führung wollte sich zu ihrer Sicht der Dinge bisher nicht äußern, bevor die US-Behörden ihre Untersuchungsergebnisse vorgelegt haben. Schon im Februar gab der Konzern allerdings bekannt, sich mit dem Großteil der Kläger auf Vergleiche geeinigt zu haben.
Die Allianz stellte erneut klar, dass ihre Aktionäre trotz des Gewinnrückgangs keine Kürzung der Dividenden befürchten müssen. Bei der Berechnung der Ausschüttung werde die Sonderbelastung herausgerechnet, hieß es.
Unterdessen lief es im Tagesgeschäft des Konzerns im ersten Quartal überraschend gut. So ging der operative Gewinn im Jahresvergleich zwar von 3,3 auf 3,2 Milliarden Euro zurück, lag damit aber höher als von Analysten im Schnitt erwartet. Die Allianz will die kompletten Quartalszahlen an diesem Donnerstag veröffentlichen./stw/men/jha/
Quelle: dpa-Afx