BERLIN (dpa-AFX) - Delivery Hero
Anleger reagierten verschnupft. Gegen Mittag büßten die Aktien rund ein Prozent auf 121,95 Euro ein. Sie hatte sich zuletzt etwas vom Kurseinbruch nach dem gesenkten Margenziel vor zwei Wochen erholt.
Im laufenden Jahr erwartet Konzernchef Niklas Östberg nun ein bereinigtes operatives Ergebnis in Relation zum Bruttowarenwert von etwa minus 2 Prozent statt zuvor minus 1,5 bis minus 2 Prozent. Östberg setzt weiter voll auf Wachstum auf Kosten der Profitabilität. Operativ musste Delivery Hero von Januar bis Ende Juni einen Verlust (bereinigtes Ebitda) von 350,8 Millionen Euro nach minus 319,8 Millionen ein Jahr zuvor hinnehmen.
Analystin Sherri Malek von der kanadischen Bank RBC sah dennoch auch Positives im frischen Zahlenwerk. Sie verwies auf die Margen für das Asien-Geschäft, die ihre Erwartungen übertroffen hätten. Allerdings hätten die Margen für die Region Naher Osten/Nordafrika (MENA) unter ihren Schätzungen gelegen.
Die Umsatzprognose hatte Delivery Hero Mitte August auf 6,4 bis 6,7 Milliarden Euro angehoben. Beim Bruttowarenwert rechnet der Online-Lieferdienst nun im Gesamtjahr mit 33 bis 35 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2021 stieg der Bruttowarenwert um gut drei Viertel auf 16,2 Milliarden Euro, während sich der Gesamtumsatz der Segmente auf 2,9 Milliarden Euro mehr als verdoppelte.
Die Menge der Bestellungen legte von Januar bis Ende Juni um mehr als 80 Prozent auf 1,39 Milliarden zu. Die Zahlen sowie die Vorjahreswerte enthalten das inzwischen übernommene südkoreanische Unternehmen Woowa. Delivery Hero investiert vor allem in die Region Asien-Pazifik, wagt unter der Marke Foodpanda aber auch den Wiedereintritt in den deutschen Markt./niw/mne/jha/
Quelle: dpa-Afx