GRÜNWALD (dpa-AFX) - Das Arzneiunternehmen Dermapharm
Die Aktie des Unternehmens verlor am Freitag kurz nach Handelsbeginn rund 3,6 Prozent. Aus Sicht von Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank wurde die Erhöhung der Prognose wegen der Integration von Allergopharma erwartet. Dermapharm hatte das Unternehmen, das auf die Behandlung von Allergien spezialisiert ist, im ersten Quartal von Merck gekauft. Umsatz und operatives Ergebnis seien im zweiten Quartal hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben, betonte Wendorff. Dass die Zahlen schwächer ausgefallen seien, sei wohl auf einen Abbau von Lagerbeständen zurückzuführen.
Laut der neuen Prognose erwartet Dermpaharm nun für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatzanstieg von 12 bis 15 Prozent und einen Anstieg beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 8 bis 10 Prozent. Bisher ging das Management in beiden Fällen von einem Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich aus.
Dermapharm-Chef Hans-Georg Feldmeier sprach mit Blick auf das erste Halbjahr sowohl von einer hohen Nachfrage bei Markenarzneimitteln im ersten Quartal als auch von einer "Glättung dieser Bevorratungseffekte im zweiten Quartal". "In einem durch die Corona-Pandemie veränderten Umfeld ist es uns gelungen, auf Wachstumskurs zu bleiben", erklärte er. Im Segment "Markenarzneimittel und andere Gesundheitsprodukte" erzielt der Konzern laut Geschäftsbericht mehr als 50 Prozent des Umsatzes. Dazu gehören nicht nur Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch Schmerzmittel oder Augentherapeutika.
Dermapharm konnte sowohl Umsatz als auch das operative Ergebnis im ersten Halbjahr steigern. Nach vorläufigen Zahlen kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 378 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) stieg leicht um 2 Prozent auf 92 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen legt der Konzern am 9. September vor.
Dermapharm konzentriert sich auf zahlreiche Nischenprodukte ohne Patentschutz. Dazu gehören elektronische Insektenstich-Heiler, Vitamine und medizinisches Cannabis. Vieles aus dem Portfolio stammt dabei aus eigener Produktion. Zusätzlich setzt das Unternehmen aus dem oberbayerischen Grünwald aber noch auf Parallelimporte und auf Übernahmen. So wächst das im Jahr 1991 gegründete Medikamenten-Imperium Stück für Stück./knd/eas/jha/
Quelle: dpa-Afx