WALLDORF (dpa-AFX) - Europas größter Softwarehersteller SAP
Vor knapp einem Jahr hatte SAP Renjen nach langer Suche als Nachfolger für Plattner vorgestellt, im Mai letzten Jahres war Renjen bereits in den Kontrollrat eingezogen. Er sollte als ehemaliger Chef der Unternehmensberatung Deloitte vor allem die Kundensicht auf SAP mitbringen, um Impulse zu setzen. SAP verwarf die Pläne nun aber. Dem Vernehmen nach konnte sich der Amerikaner nicht mit der in Deutschland gesetzlich vorgesehenen Funktion als Aufseher des Konzernvorstands anfreunden.
Mit Pekka Ala-Pietilä (67) kommt nun ein alter Bekannter wieder, der bereits von 2002 bis 2021 im Aufsichtsrat der Walldorfer saß. Ala-Pietilä war 1999 bis 2005 Präsident von Nokia und hat in verschiedenen Expertengremien für Künstliche Intelligenz mitgearbeitet.
Die Nachfolge von Plattner ist in Walldorf eine pikante Sache: Plattner ist als einziger der Mitgründer noch aktiv im Unternehmen und stand dem Aufsichtsrat seit 2003 vor, davor war er sechs Jahre Vorstandssprecher. Schon 2017 hatte Plattner angekündigt, weiterzumachen - "aber nicht volle fünf Jahre". Die wurden es dann doch, und 2022 ließ er sich noch einmal wiederwählen, nachdem sich andere Vorhaben für seinen Posten zerschlagen hatten. Sein Mandat reicht noch bis zur kommenden Hauptversammlung im Mai.
Plattner gilt in dem Softwarekonzern als Übervater, der sich aktiv in wichtige Fragen einmischt. Er hat den derzeitigen Vorstandschef Christian Klein an die Spitze gehievt und ihm den Rücken freigehalten für den strategischen Umbau des wertvollsten deutschen börsennotierten Unternehmens. Am 20. Januar wurde Plattner 80 Jahre alt.
"Mit der Wahl von Pekka Ala-Pietilä bin ich zuversichtlich, dass der Aufsichtsrat der SAP in den besten Händen ist", sagte Plattner laut Mitteilung. "Seine Vision und seine bedächtige Vorgehensweise sind genau das, was die SAP braucht, um sicher und auch weiterhin erfolgreich in die Zukunft zu blicken."/men
Quelle: dpa-Afx