HAMBURG (dpa-AFX) - Der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilienkonzern Deutsche Euroshop
Am Aktienmarkt kam dies überhaupt nicht gut an. Die Aktie verlor am Mittwoch mehr als fünf Prozent. Seit Jahresbeginn steht damit ein Minus von rund 12 Prozent zu Buche. Commerzbank-Analyst Tom Carstairs zeigte sich enttäuscht von der Dividende und dem Ausblick des Immobilieninvestors. Derweil lagen laut Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg Umsatz, der operative Gewinn (Ebit) und die Funds from Operations (FFO) über seinen Erwartungen. Die Bewertung des Portfolios sei hingegen aufgrund eines höheren Leerstands geringer ausgefallen als von ihm prognostiziert.
Die negativen Auswirkungen blieben aktuell mit den weitgehenden Lockdowns auch für das laufende Jahr bestehen, warnte der Konzern. Die inzidenzbedingten Schließungen belasteten die wirtschaftliche Situation der betroffenen Mieter weiter stark. Aktuell seien 18 der 21 Shoppingcenter der Deutschen Euroshop im harten Lockdown, so dass erneut das Ostergeschäft deutlich beeinträchtigt sei.
Die Bundesregierung habe zwar, um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern, die Pflicht zur Insolvenzanmeldung unter bestimmten Umständen bis Ende April 2021 verlängert, hieß es. Dennoch bestehe das Risiko weiterer Insolvenzen von Mietern. Die Deutsche Euroshop sei deshalb über ihren Dienstleister, die ECE, kontinuierlich im Gespräch mit den Mietern. So sei zu Jahresbeginn den betroffenen Mietern der deutschen Shoppingcenter für die Schließungzeiten seit Mitte Dezember ein Angebot zur Schadensteilung in Höhe der Hälfte der Nettokaltmiete unterbreitet worden.
Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand damit, dass Umsatz sowie die Ergebnisse (Ebit, Ebt und FFO) aufgrund der im Vergleich zum ersten Lockdown insgesamt stärkeren Betriebseinschränkungen und längeren Geschäftsschließungen unterhalb der Geschäftszahlen von 2020 liegen werden. Dabei geht das Management davon aus, dass sich die Situation deutlich im zweiten Quartal und vor allem in der zweiten Jahreshälfte stabilisieren wird. Eine neue Prognose werde abgegeben, sobald dies möglich sei, hieß es weiter.
2020 ging der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 161 Millionen Euro zurück. Das liege vor allem an Wertberichtigungen und Umsatzrückgängen in Folge der Pandemie. Der Umsatz nahm nur moderat um 3 Prozent auf 224 Millionen Euro ab. Unter dem Strich stand ein Konzernverlust von 252 Millionen Euro nach 112 Millionen Gewinn ein Jahr zuvor. Vor allem der Rückgang bei den Bewertungen der Shopping-Center habe das Unternehmen ins Minus gerissen. Die Kennziffer Funds from Operations (FFO) ging um 17,6 Prozent auf 123,3 Millionen Euro zurück. Der Konzern will für 2020 eine Dividende von 4 Cent pro Aktie zahlen./mne/men/jha/
Quelle: dpa-Afx