HAMBURG (dpa-AFX) - Das Geschäft des auf Einkaufscenter spezialisierten Immobilieninvestors Deutsche Euroshop
Dennoch wagt das Unternehmen weiter keine Prognose. "Die weitere Entwicklung der allgemeinen Wirtschafts- sowie die Pandemielage und deren Auswirkungen auf das Geschäft der Deutsche Euroshop und ihrer Mieter sind weiter mit deutlichen Unwägbarkeiten behaftet", teilte das Hamburger Unternehmen am frühen Donnerstagabend mit. "Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 ist auf dieser Basis verlässlich nicht möglich."
Der Vorstand sieht Deutsche Euroshop aber auf Basis der soliden Bilanz, der niedrigen Verschuldung und einer stabilen Liquiditätssituation weiterhin gut gerüstet für die aktuellen Herausforderungen.
Am Aktienmarkt kamen die Nachrichten gut an. Der Kurs der im SDax gelisteten Aktie legte im Vormittagshandel am Freitag um rund 3,1 Prozent auf 15,56 Euro zu.
Die Neunmonatszahlen des Betreibers von Einkaufszentren zeigten laut Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg eine Stabilisierung. Für Analyst Andre Remke von der Baader Bank bleiben aber wegen der Pandemie Unsicherheiten. Der strukturelle Gegenwind halte für den Betreiber von Einkaufszentren an.
Die Aktie des Immobilienkonzerns hat seit Wochenbeginn wegen der Hoffnung auf einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff um rund 30 Prozent zugelegt und damit zumindest einen Teil des bisherigen Jahresverlusts wettgemacht. Trotz der Erholung kostet die Aktie 41 Prozent weniger als Ende 2019 - damit zählt die Aktie zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt in diesem Jahr.
Anleger fürchten, dass durch die Corona-Pandemie viele Händler ihre Mieten nicht mehr zahlen können oder ihr Geschäft aufgeben. Im September war die Aktie sogar bis auf 9,28 Euro und damit den tiefsten Stand ihrer fast 20-jährigen Börsengeschichte gefallen. Anfang 2015 hatte das Papier noch 48 Euro gekostet. Damals war die Aktie auch noch im MDax gelistet.
Hoffnung macht die Erholung im dritten Quartal - so gingen Umsatz und Gewinn zwar weiter zurück, aber längst nicht mehr so stark wie noch in den drei Monaten davor. In den Monaten Juli bis September setzte das Unternehmen mit rund 55 Millionen Euro nur rund ein Prozent weniger um als im Vorjahr. In den ersten neun Monaten betrug der Umsatzrückgang knapp zwei Prozent auf 164,4 Millionen Euro.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank von Januar bis Ende September um ein Fünftel auf 118 Millionen Euro. Unter dem Strich stand wegen einer kräftigen Abwertung der Immobilienbestände zum Halbjahr ein Minus von 105 Millionen Euro in den ersten neun Monaten nach einem Gewinn von 93 Millionen Euro im Vorjahr./zb/mne/eas/mis
Quelle: dpa-Afx