BERLIN (dpa-AFX) - Der Strahlen- und Medizintechnikexperte Eckert & Ziegler
Die Aktie kletterte als SDax-Spitzenreiter am Freitagmorgen kurz nach dem Handelsstart um rund elf Prozent auf 63,05 Euro. Damit schafften die Papiere den Sprung zurück über die 21-Tage-Linie. Ob damit ein Befreiungsschlag gelingt, muss sich nun zeigen, nachdem sie diesen kurzfristigen Trendindikator seit November mehrfach erfolglos angelaufen. Aktuell verläuft dieser 21-Tage-Durchschnittskurs bei 59 Euro. Einem Händler zufolge habe das Unternehmen die Marktprognosen 2021 übertroffen. Mit Blick auf die Ziele für 2022 liege wiederum das Umsatzziel unter den Erwartungen, der angepeilte Gewinn aber darüber.
Seit dem im Herbst erreichten Rekordniveau von mehr als 141 Euro läuft es für die Papiere an der Börse allerdings alles andere als rund. Der Kurs fällt bereits seit Monaten immer weiter zurück und hat seit seinem bisherigen Höchststand mehr als die Hälfte an Wert eingebüßt. Damit schlägt sich die Aktie auch schlechter als beispielsweise die europäische Pharmabranche, die sich nach einem wochenlangen Kursrutsch seit Anfang März wieder auf Erholungskurs befindet. Allerdings war der Wert der Eckert & Ziegler-Papiere an der Börse von Ende 2020 bis zum Rekordhoch auch auf mehr als das Dreifache gestiegen.
Eckert & Ziegler hatte im vergangenen Jahr eine Mehrheitsbeteiligung am Würzburger Medikamentenentwickler Pentixapharm erworben und sich andererseits von seinem Geschäft mit Tumorbestrahlungsgeräten getrennt. Dadurch hatten die Berliner nach neun Monaten ein Rekordergebnis ausgewiesen. Im Tagesgeschäft lief es ebenfalls besser als im ersten Coronajahr 2020, auch deshalb hatte der Vorstand bereits im Sommer seine Jahresprognose angehoben.
Laut Konzernmitteilung vom Donnerstagabend kamen vorläufigen Berechnungen zufolge 34,5 Millionen Euro Überschuss für die vollen zwölf Monate in 2021 zusammen. Dies ist über die Hälfte mehr als ein Jahr zuvor. Das Ergebnis je Aktie dürfte von 1,11 Euro im Vorjahr auf 1,67 Euro angezogen haben. Die Anleger sollen vom Gewinnanstieg im Form einer auf 0,50 Euro aufgestockten Dividende profitieren. Für 2020 hatte es 5 Euro-Cent weniger gegeben.
Der Umsatz stieg 2021 eher moderat auf 180,4 Millionen Euro, ein Jahr zuvor lag der Wert bei 176,1 Millionen Euro. Damit traf Eckert & Ziegler beim Erlös die eigenen Ziele, liegt beim Ergebnis jedoch etwas unter seiner Prognose.
Für das neue Jahr hat sich der Vorstand das Ziel gesetzt, den Erlös kräftiger zu steigern: Der Wert soll auf rund 200 Millionen Euro zulegen, dies würde knapp elf Prozent Plus im Vergleich zu 2021 bedeuten. Beim Jahresüberschuss stellt das Management einen Anstieg auf rund 38 Millionen Euro in Aussicht.
Die Prognose basiere auf einem gewichteten Durchschnittskurs von 1,20 US-Dollar pro Euro und stehe unter dem Vorbehalt, dass aus den Entwicklungen in der Ukraine keine größeren Verwerfungen resultierten, hieß es. Die endgültigen Zahlen will Eckert & Ziegler am 30. März veröffentlichen./tav/jcf/mis
Quelle: dpa-Afx