BERLIN (dpa-AFX) - Der von Corona-Beschränkungen geprägte Auftakt des Adventsgeschäfts hat vielen Einzelhändlern nur einen vergleichsweise mäßigen Umsatz beschert. Eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter seinen Mitgliedern zeigt, "dass nur 20 Prozent der 350 befragten Unternehmen mit den Umsätzen im bisherigen Weihnachtsgeschäft zufrieden sind", wie der Verband am Sonntag mitteilte. Befragt wurden die Händler nach ihren Erfahrungen in der Woche vor dem ersten Advent.
Für diesen November ungewöhnlich viele Besucher waren dem Unternehmen Hystreet zufolge am vergangenen Freitag in den Innenstädten unterwegs, als der Handel den jährlichen Rabatt-Aktionstag Black Friday ausgerufen hatte. Hystreet misst mithilfe von Lasern die Passantenfrequenzen in 78 Städten. Die Daten ergaben "für die 14 größten Städte in Deutschland (über 500 000 Einwohner) eine durchschnittliche Steigerung der Passantenzahlen von 40 Prozent gegenüber dem Mittelwert der drei vorherigen Freitage im November 2021", wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte.
Im Vergleich zum Black Friday 2020 verzeichnete Hystreet in diesem Jahr sieben Prozent mehr Passanten in den Einkaufsstraßen der Städte. Verglichen mit dem Black Friday im Vor-Corona-Jahr 2019 sei die durchschnittliche Passantenfrequenz in diesem Jahr um 40 Prozent niedriger gewesen.
Der HDE erneuerte am Sonntag seine Forderung, 2G- und 3G-Regeln für den Einzelhandel abzuschaffen oder gar nicht erst einzuführen. Gilt die 2G-Regel, haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt, bei 3G auch Getestete. Laut HDE besteht in den Geschäften aufgrund der Hygienekonzepte und der Maskenpflicht keine erhöhte Infektionsgefahr. Wie hoch das Infektionsrisiko in Geschäften ist, lässt sich allerdings nur schwer sagen, weil die Kontaktverfolgung gerade in solchen Bereichen schwierig ist.
Kurz vor dem ersten Adventswochenende sprach sich der HDE erstmals ausdrücklich für eine Impfpflicht aus./juc/DP/he
Quelle: dpa-Afx