DORTMUND (dpa-AFX) - Der 1:2 (1:0)-Knockout von Borussia Dortmund
Nach der 1:0-Führung des erneut starken und erst 17 Jahre alten Jude Bellingham (15.) schien die von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erhoffte "Weltsensation" zum Greifen nahe. Doch der Elfmetertreffer von Riyad Mahrez (55.) wirkte auf den BVB wie ein K.o-Schlag. Nationalspieler Can, dem der Ball zuvor bei einem Abwehrversuch vom Kopf an den Arm gesprungen war, machte aus seiner Verärgerung keinen Hehl: "Ich glaube, in den Regeln steht, dass das kein Hand ist. Wenn wir deswegen einen Elfer bekommen und das Spiel verlieren, ist das bitter."
Terzic pflichtete dem Defensiv-Allrounder bei - bei aller Anerkennung für den "verdienten Erfolg" der Gäste: "Wir haben jedes Jahr Schiri-Schulungen, wo uns die Regeln erklärt werden. Uns wurde vor der Saison ganz klar gesagt: Wenn man sich selbst an die Hand köpft, wird es nicht als regelwidrig angesehen. Es ist für mich sehr ärgerlich und kein strafbares Handspiel." Zudem verwies der Fußball-Lehrer auf die fragwürdige Aberkennung eines Tores von Bellingham beim 1:2 vor einer Woche in Manchester: "So richtig Glück mit den Schiedsrichter-Entscheidungen hatten wir in den letzten sieben Tagen nicht."
Die deutlichsten Worte der Kritik fand jedoch TV-Experte Dietmar Hamann und verwies auf den nicht vorhandenen "Interpretationsspielraum" bei dieser Regel. "Das ist skandalös. Wir haben den Videobeweis reingebracht, um die Sache gerechter zu machen. Wenn solche Sachen nicht zurückgenommen werden, dann weiß ich nicht, ob der Videobeweis eine Zukunft hat. Der Videobeweis wurde für mich heute begraben", klagte der ehemalige Fußball-Profi bei Sky.
City-Coach Pep Guardiola sah es dagegen anders. "Elfmeter, ganz klar", sagte der Spanier nach Ansicht der TV-Bilder und Manchesters Ilkay Gündogan ergänzte: "Ich hatte das Gefühl, dass der Arm relativ weit draußen war."
Für den Bundesliga-Fünften aus Dortmund dürfte es ein Abschied von der lukrativen europäischen Eliteklasse für mindestens ein Jahr gewesen sein. Bei sieben Punkten Rückstand auf Rang vier erscheint eine erneute Qualifikation für den Wettbewerb derzeit unwahrscheinlich. Als letzte Titeloption in dieser Saison bleibt nur noch der DFB-Pokal, in dem die Dortmunder im Halbfinale Anfang Mai auf den Zweitligisten Holstein Kiel treffen.
Noch hat Terzic die Hoffnung auf einen erfolgreichen Bundesliga-Endspurt jedoch nicht aufgegeben. Die beiden guten Spiele gegen die "Citizens" weckten bei allen Beteiligten Lust auf mehr. "Wir werden in den restlichen Spielen alles reinwerfen, um nächstes Jahr wieder eine solche Chance zu bekommen", versprach der Coach./bue/DP/zb
Quelle: dpa-Afx