KARLSRUHE (dpa-AFX) - Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine könnten nach Angaben des Energieversorgers EnBW
Russland ist ein großer Gaslieferant für Deutschland und Europa. Präsident Wladimir Putin hatte gesagt, trotz Sanktionen des Westens die Gaslieferungen ins Ausland nicht stoppen zu wollen. Sein Vorgänger Dmitri Medwedew hatte nach dem Stopp des Genehmigungsverfahrens für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 allerdings mit deutlich steigenden Gaspreisen gedroht: "Nun gut, herzlich willkommen in der neuen Welt, in der die Europäer bald 2000 Euro pro 1000 Kubikmeter Gas zahlen", schrieb er bei Twitter. Der Chef des Energiekonzerns Eon
Die Versorgungssicherheit sei im Moment nicht gefährdet, sagte die EnBW-Sprecherin am Donnerstag. "Aktuell liefern die russischen Vertragspartner die vertragsgemäß zugesagten Gasmengen." Zudem deckten Lieferungen aus Norwegen und den Niederlanden sowie Flüssigerdgas-Lieferungen an westeuropäische Terminals die Nachfrage. "Das ist ein Beleg, dass der globale Gasmarkt funktioniert", so die Sprecherin. "Stand jetzt, und einen normalen Temperaturverlauf vorausgesetzt, sind wir daher mit Blick auf die Versorgungssicherheit gut ausgestattet." Da spielten auch deutsche Gasspeicher eine Rolle.
"Parallel begrüßen wir weitere Lieferungen Deutschlands und Europas mit zusätzlichen Mengen, die sich natürlich auch dem Wettbewerb stellen müssen", teilte die Sprecherin mit. Das diene ebenfalls der Versorgungssicherheit. Nicht zuletzt zeige die Diskussion, wie wichtig der Ausbau der erneuerbaren Energien sei. So könne man sich von der Abhängigkeit von Rohstofflieferungen aus dem Ausland lösen.
"Durch die globalen Sondereffekte der raschen wirtschaftlichen Erholung im vergangenen Jahr sowie des kalten Winters 2020/21 ist die Gasversorgungslage in Europa bereits seit dem Herbst eine besondere, die man insbesondere mit Blick auf die extremen Preisausschläge so in der Tat in der Gestalt noch nicht kannte", sagte die Sprecherin. "Der Ukraine-Konflikt fügt dem noch eine neue Facette hinzu." Die EnBW hat keine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Krisenregion./kre/DP/stk
Quelle: dpa-Afx