KARLSRUHE (dpa-AFX) - Mit Investitionen etwa in erneuerbare Energien und Telekommunikation will der Energieversorger EnBW
Hier teste die EnBW gerade an mehreren Standorten Sensoren, mit deren Hilfe zum Beispiel eine Schlägerei an einer Bushaltestelle erkannt werden soll, erläuterte Mastiaux. Erst dann würden Bilder der Videoüberwachung an einen Beobachter übermittelt, der somit nicht mehr dauernd auf Bildschirme starren müsse, auf denen die meiste Zeit nichts zu sehen sei. Das Ganze sei datenschutzkonform, sagte Mastiaux. Tests liefen etwa auf dem Marktplatz von Gernsbach (Landkreis Rastatt) und an einer Balinger Schule (Zollernalbkreis).
Das Corona-Jahr 2020 hat EnBW mit einem satten Plus abgeschlossen. Die guten Geschäfte gehen vor allem auf die erneuerbaren Energien und die Netze zurück. Der Betriebsgewinn stieg im Vergleich zu 2019 um 14,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro - und nahm so zum vierten Mal in Folge zu. Der Umsatz lag bei rund 19,7 Milliarden Euro (plus 1,3 Prozent). Unterm Strich blieben aber nur 596,1 Millionen Euro als Konzernüberschuss und damit fast 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht laut Kusterer vor allem auf Finanzanlagen zurück, die zu einem bestimmten Stichtag anders bewertet worden seien als 2019. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 5,8 Prozent auf 24 655.
Nach der Atomkatastrophe von Fukushima vor rund zehn Jahren hatte die EnBW einen Kurswechsel eingeleitet und verabschiedet sich seitdem zunehmend von der Kernenergie. Im Zuge der Energiewende setzte sich der Konzern eine Strategie bis 2020, wonach der Anteil der erneuerbaren Energien auf mehr als 40 Prozent der Erzeugungskapazität ansteigen sollte, um den Rückgang von Kohle und Kernenergie auszugleichen. Das bereinigte Ebitda sollte den Wert von 2012 erreichen - 2,4 Milliarden Euro. "Wir haben erreicht, was wir uns 2013 für das Jahr 2020 vorgenommen haben, einen Großteil der Ziele sogar übertroffen", sagte Mastiaux.
Bis 2025 lautet das neue Ergebnisziel nun, die Marke von drei Milliarden Euro zu knacken. Bis dahin will die EnBW zwölf Milliarden Euro investieren - insbesondere in erneuerbaren Energien, das Netz- und das Breitbandgeschäft. Probleme etwa beim Windkraftausbau an Land gingen nicht nur auf Widerstand vor Ort zurück, betonte Mastiaux. Die Verfahren dauerten mit inzwischen 73 Monaten schlicht zu lange. Im Jahr 2035 schließlich will der Konzern klimaneutral sein./kre/DP/stk
Quelle: dpa-Afx