STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson
Das Papier büßte am Vormittag bis zu zehn Prozent auf 103 Kronen ein. Damit lagen die Ericsson-Anteile mit Abstand am Ende des europäischen Branchenindex Stoxx 600 Telecommunications
In China musste Ericsson einen heftigen Umsatzrückgang hinnehmen, nachdem das schwedische Unternehmen dort technische Schwierigkeiten bei der Einführung des 5G-Mobilfunknetzes hatte. Deshalb sind einige Kunden abgesprungen. Ericsson bezifferte den Effekt auf den Umsatz daraus in der Mitteilung auf 2,5 Milliarden Kronen. Dazu kommen noch politische Probleme, nachdem sich Schweden dem US-Boykott des chinesischen Netzwerkausrüsters und Handyhersteller Huawei angeschlossen hat. Unternehmenschef Borje Ekholm geht deshalb nicht davon aus, dass sich das Geschäft in China schnell erholt. "Der verloren gegangene Umsatz wird nicht zurückkommen", sagte er.
Es hänge natürlich davon ab, wie die Aufteilung bei künftigen Ausschreibungen aussehen wird. Aber es sei sinnvoll mit einem geringeren Marktanteil zu rechnen. Während Ericsson in China unter dem Huawei-Bann leidet, könnten die Schweden wie auch andere Hersteller in Europa und den Staaten davon profitieren. Der Einsatz von Huawei-Technologie beim Aufbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes ist auch hierzulande umstritten. Kritiker befürchten etwa, Chinas politische Führung könnte ihren Einfluss auf das Unternehmen nutzen, um die Abhängigkeit europäischer Hightech-Infrastrukturen von dem mächtigen Anbieter zu erhöhen. Huawei seinerseits betonte mehrfach, kein Staatsunternehmen zu sein.
In Deutschland ist der Einsatz von chinesischen Technologiekonzernen wie Huawei oder ZTE nicht verboten. Der Bund hatte sich im vergangenen Jahr nach einer langen politischen Debatte um Sicherheitsbedenken strenge Zertifizierungsauflagen festgelegt. Demnach können auch chinesische Anbieter beim 5G-Ausbau mitmachen. Bei der Zertifizierung durch deutsche Behörden gibt es aber eine Art politisches Veto-Recht. Das wurde in der Branche als Unsicherheitsfaktor für die Firmenpläne wahrgenommen. Die großen Anbieter wie die Deutsche Telekom
Quelle: dpa-Afx