HAMBURG (dpa-AFX) - Die erste Verhandlungsrunde zwischen Airbus
Der Airbus-Sprecher berichtete, das erste Gespräch sei "in konstruktiver Atmosphäre" verlaufen. "Beide Seiten haben ihre Standpunkte in einem sachlichen Austausch erläutert und haben das gemeinsame Ziel, einen Weg nach vorn zu finden und die Zukunft des Unternehmens und der Beschäftigten zu sichern." Friedrich sprach von allgemeinen Aussagen, die nun mit verbindlichen Zusagen unterlegt werden müssten. "Ich habe es so verstanden, dass sie verstanden haben, dass sie konkret werden müssen, um ihren Zeitplan einhalten zu können."
Auf dem Tisch liegen Forderungen der größten deutschen Gewerkschaft nach einem Sozialtarifvertrag. Darin sollen Bedingungen für die Beschäftigten geregelt werden, die bei den Töchtern Airbus Operations und Premium Aerotec von dem Umbau betroffen sind. IG Metall und Betriebsräte verlangen konkrete Zusagen zur Absicherung der Beschäftigung an den Standorten in Norddeutschland und Augsburg bis ins nächste Jahrzehnt. Die IG Metall bereitet sich in dem Konflikt auch auf die Möglichkeit eines Arbeitskampfes vor. Streiks zu organisieren, ist Betriebsräten per Gesetz verwehrt.
Der französische Airbus-Chef Guillaume Faury hatte im April angekündigt, dass Anfang 2022 Teile von Airbus Operations und große Teile von Premium Aerotec in einer neuen Tochter aufgehen, die sich um die Strukturmontage kümmert. Dabei geht es zum Beispiel um große Rumpfteile. Zudem soll eine neue Einheit entstehen, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentriert. Für dieses Unternehmen, das auch andere Kunden bedienen soll, strebt Airbus die Verbindung mit einem "starken, externen Partner" an. Betroffen sind in der einen oder anderen Form nach Angaben der IG Metall knapp 13 000 Beschäftigte an den Standorten in Hamburg, Bremen und Stade sowie bei Premium Aerotec in Nordenham, Varel und Augsburg.
Die Forderungen für den Sozialtarifvertrag sollen Beschäftigte im Falle eines Falles absichern: So verlangt die IG Metall eine Abfindung von drei Bruttogehältern je Jahr der Betriebszugehörigkeit, mindestens jedoch 25 000 Euro, sollten Beschäftigte ihren Job verlieren. Zudem sollen eine Härtefallregelung sowie zweijährige Qualifizierungsmaßnahmen vereinbart werden. Weil die Umbaupläne aus Sicht der Gewerkschaft langfristige Folgen haben dürften, verlangt sie eine Laufzeit von zwölf Jahren./kf/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx