DUISBURG/SALZGITTER (dpa-AFX) - Nach dem Ende der Friedenspflicht im Tarifstreit der nordwestdeutschen Stahlindustrie hat es am Freitag erste Warnstreiks gegeben. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich 1655 Beschäftigte aus 15 Betrieben an Aktionen und Warnstreiks in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen.
Im niedersächsischen Salzgitter beteiligten sich demnach an einer zweistündigen Aktion ab Mitternacht rund 400 Beschäftigte der Nachtschicht. In Finnentrop (NRW) legten gleichzeitig rund 40 Beschäftigte die Arbeit nieder. In Hagen seien am Freitagmorgen 60 Gewerkschaftsmitglieder zusammengekommen. Warnstreikaktionen gab es auch in Bottrop, Gelsenkirchen, Georgsmarienhütte und Krefeld.
Bereits am Donnerstagabend hatten Gewerkschafter in Duisburg das Ende der Friedenspflicht mit einem Fackelmarsch und einer Handglocke eingeläutet. Nach IG-Metall-Angaben beteiligten sich daran rund 250 Personen. Der Marsch endete an einer Großskulptur, die auf einer Deponie-Halde steht.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie unter anderem ein Lohnplus von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Runde eine Erhöhung um 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung hatten sie als "weder organisierbar noch finanzierbar" zurückgewiesen. Auch die zweite Runde brachte keine Annäherung.
Eine dritte Runde ist für den 11. Dezember geplant. Bis dahin soll es weitere Warnstreiks geben: So kündigte die IG Metall für Montag eine Warnstreikaktion in Duisburg an.
In der Stahl- und Eisenindustrie in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen sind rund 68 000 Menschen beschäftigt./tob/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx