ESSEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemie-Konzern Evonik
Die Dividende soll nun das erste Mal seit Jahren leicht steigen. Die Aktionäre sollen 1,17 Euro je Anteilsschein bekommen, zwei Cent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Mit Blick auf den Aktienkurs, der am Donnerstagvormittag um 2,74 Prozent auf 25,54 Euro fiel, entspricht das einer Dividendenrendite von mehr als viereinhalb Prozent.
Der Essener Konzern profitierte 2021 von einer guten Nachfrage etwa aus der Bau-, Pharma- und Autoindustrie nach Beschichtungszusätzen und Zusatzstoffen für harte und weiche Schaumstoffe etwa für Matratzen und Kühlschrankisolierungen. Zudem blieb die Nachfrage nach Tierfuttereiweißen hoch und auch das Geschäft mit der Kosmetik- und Pharmaindustrie lief gut. So produziert Evonik Lipide, die für die Herstellung von mRNA-Impfstoffen benötigt werden.
2021 stieg der Umsatz so auf knapp 15 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) auf fast 2,4 Milliarden Euro und der freie Mittelzufluss auf 950 Millionen Euro. Das entspricht jeweils einer Steigerung von gut einem Fünftel bis zu einem Viertel. Unter dem Strich blieb für die Anteilseigner ein Gewinn von 746 Millionen Euro, rund 60 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Dabei bekam der Konzern im Schlussquartal die Folgen eines ungeplanten Ausfalls eines Kraftwerks zu spüren, der hohe Kosten verursachte. Aus diesem Grund blieb der operative Gewinn etwas hinter den Erwartungen von Analysten zurück. Experte Gunther Zechmann von Bernstein Research hob indes den freien Mittelzufluss positiv hervor. Dieser reiche mehr als aus, um die Dividende abzudecken. In der Vergangenheit hatte es mit Blick auf den Free Cashflow in Relation zur Dividende noch häufiger Kritik von Analysten gegeben.
Da Evonik für 2022 bei einem Umsatz von 15,5 bis 16,5 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro anpeilt, dürfte auch der Free Cashflow weiter zulegen.
Der Vorstand setzt bei seiner Prognose allerdings voraus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um gut vier Prozent wächst. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die allgemeine Wirtschaftsentwicklung könne man derzeit nicht einschätzen./mis/stw/jha/
Quelle: dpa-Afx