SEATTLE (dpa-AFX) - Boeing
Der "Administrator's Flight" des FAA-Chefs ist vor allem von symbolischer Bedeutung. Der Flug ist aber durchaus eine wichtige Hürde für Boeing, um eine neue Betriebserlaubnis für das wegen zwei Abstürzen mit 346 Toten seit März 2019 mit Startverboten belegte Flugzeugmodell zu bekommen. Dickson - der als Pilot unter anderem lange für Delta Air Lines
Als Hauptursache der 737-Max-Abstürze vom Oktober 2018 und März 2019 gilt eine fehlerhafte Steuerungssoftware. Boeing wollte die Probleme eigentlich längst behoben haben, stattdessen kamen jedoch neue Mängel hinzu. Dem Konzern wird vorgeworfen, die 737 Max im Wettbewerb mit Airbus
Der kürzlich veröffentlichte Abschlussbericht des US-Kongresses kam zu dem Schluss, dass technische Fehler sowie Verheimlichungen und Aufsichtsversagen zu den Abstürzen der 737 Max führten. Boeing wurde eine "Kultur des Verheimlichens" vorgeworfen, der FAA grob unzureichende Kontrolle. Damit sich ein solches Debakel nicht wiederholt, soll die Luftfahrtaufsicht in den USA reformiert werden. Der Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses verabschiedete am Mittwoch einen Gesetzesentwurf, der unter anderem vorsieht, dass Whistleblower besser geschützt und bei der Zertifizierung von der FAA an Unternehmen ausgelagerte Aufgaben stärker überwacht werden.
Die US-Luftfahrtaufsicht betont stets, bei der Rezertifizierung der 737 Max keinen festen Zeitplan zu verfolgen und den Flieger erst wieder für den Passagierbetrieb zuzulassen, wenn alle Sicherheitsbedenken ausgeräumt seien. Auch andere Aufsichtsbehörden wie die europäische EASA haben noch ein Wort mitzureden, damit die 737 Max wieder im internationalen Luftverkehr zum Einsatz kommen kann. Vergangene Woche berieten FAA, EASA sowie ihre Pendants aus Kanada und Brasilien bereits über Boeings Vorschläge hinsichtlich des Pilotentrainings vor der Wiederinbetriebnahme. Experten gehen davon aus, dass das US-Flugverbot noch im Herbst aufgehoben werden könnte./hbr/DP/zb
Quelle: dpa-Afx