MANNHEIM (dpa-AFX) - Trotz robuster Geschäfte will der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub
An der Börse wurden die Nachrichten gut aufgenommen. Die Aktie kletterte zwischenzeitlich um 1,7 Prozent. Einen Teil der Gewinne gaben die Papiere danach wieder ab. Mit einem Plus von gut 0,8 Prozent setzte die Aktie damit ihren Erholungskurs fort. Anfang März war sie auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie gerutscht.
Im laufenden Jahr peilt das Unternehmen eigentlich ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft auf 3,0 bis 3,3 Milliarden Euro an. Als Herausforderung bezeichnete das Management dabei steigende Kosten für Personal, Fracht und Rohstoffe. Mit einem "disziplinierten Kostenmanagement" soll das operative Ergebnis (Ebit) dennoch bis Jahresende auf 360 bis 390 Millionen Euro klettern.
Allerdings: Die "kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und die bereits beschlossenen Sanktionen gegen Russland sowie eine sich daraus möglicherweise verschärfende Situation in den Lieferketten und dem Rohstoffmarkt" hätten darin noch keinen Eingang gefunden.
Im vergangenen Jahr liefen die Geschäfte indes gut. Binnen Jahresfrist kletterten die Erlöse um 21 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Den Löwenanteil erwirtschaftete Fuchs Petrolub nach wie vor in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika, wo die Erlöse um 18 Prozent zulegten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um 16 Prozent auf 363 Millionen Euro. Beide Kennzahlen übertrafen damit die eigene Prognose und die durchschnittliche Erwartung der Analysten.
Einen deutlichen Rückgang verzeichneten die Mannheimer beim Barmittelzufluss vor Akquisitionen, wo sich laut Mitteilung steigende Rohstoffpreise bemerkbar machten. Der Wert sank um 62 Prozent auf 90 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Fuchs Petrolub 254 Millionen Euro nach 221 Millionen im Vorjahr. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren - ihnen wollen die Mannheimer 1,03 Euro je Vorzugs- und 1,02 je Stammaktie auszahlen. Die Dividende steigt damit um je vier Prozent.
Die Gewinnkennziffern lägen im Rahmen der Erwartungen, schrieb Baader-Analyst Markus Mayer in einer Studie. Der freie Mittelfluss und die Höhe der Dividende seien aber hinter diesen zurückgeblieben. In der Vergangenheit sei es Fuchs Petrolub in der Regel gelungen, steigende Preise an ihre Kunden weiterzugeben, so Mayer. Den Ausblick des Schmierstoffherstellers auf das Jahr 2022 wertete er als wie üblich vorsichtig. Offiziell sei der Krieg in der Ukraine darin noch nicht berücksichtigt, allerdings dürfte diesbezüglich ein gewisser Puffer durchaus enthalten sein./jcf/nas/stk
Quelle: dpa-Afx