BERLIN (dpa-AFX) - Die Umwelt- und Energieminister der G7-Staaten wollen die direkte staatliche Unterstützung von Kohlekraftwerken beenden. Darauf verständigten sich die Minister auf ihrer zweitägigen virtuellen Tagung, wie das Bundesumweltministerium am Freitagnachmittag mitteilte. Noch in diesem Jahr sollten dazu die nötigen Schritte eingeleitet werden.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) äußerte sich am zufrieden mit dem Ergebnis der zweitägigen Beratungen unter britischem Vorsitz. "Zum ersten Mal bekennen sich alle G7-Staaten dazu, die Finanzierung von Kohlekraftwerken im Ausland zu beenden. Das ist ein wichtiger Fortschritt, denn nur so können wir als Industriestaaten glaubwürdig von anderen verlangen, uns auf diesem Weg zu folgen", sagte Schulze am Freitag.
Die Minister der sieben Staaten - Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, USA und Großbritannien - sprachen sich dafür aus, bis 2030 30 Prozent der nationalen und globalen Landes- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Deutschland hatte sich bereits im Januar zu diesem Ziel bekannt. Die Bundesregierung war Anfang des Jahres der sogenannten High Ambition Coalition for Nature and People (HAC) beigetreten, einer Staatenallianz von mehr als 50 Regierungen, die sich diesem 30-Prozent-Ziel verschrieben haben.
In ihrem Abschlussdokument bekennen sich die G7-Minister auch zu dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden. Außerdem soll die Stromversorgung in den 2030er Jahren weitestgehend dekarbonisiert sein, also ohne Kohle, Öl und Gas auskommen.
Die G7-Minister bekannten sich außerdem dazu, Entwicklungsländer beim Klimaschutz noch mehr zu unterstützen. Bis zur Weltklimakonferenz in Glasgow im November wolle man sich darauf verständigen, die entsprechenden Finanzmittel für die kommenden Jahre zu erhöhen.
Eines der Kernanliegen der G7 ist auch die enge Verknüpfung von Natur- und Klimaschutz. Mit Blick auf die Weltbiodiversitätskonferenz im chinesischen Kunming sagten die Minister zu, sich für einen ambitionierten globalen Rahmen für biologische Vielfalt einsetzen zu wollen. Weitere Schwerpunkte der Gespräche waren eine verstärkte Bekämpfung des Wildtierhandels und die Vereinbarung, nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten zu fördern./faa/bvi/DP/stw
Quelle: dpa-Afx