OLDENBURG (dpa-AFX) - Der Fotodienstleister Cewe
Der Umsatz ging im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 2,7 Prozent auf 130,6 Millionen Euro zurück. Unterm Strich stand ein Verlust von 0,7 Millionen Euro, ein Jahr zuvor war der Verlust allerdings wegen Akquisitionskosten mit 2,1 Millionen Euro deutlich größer ausgefallen. In Anbetracht der Corona-Auswirkungen habe der Konzern im März sofort ein Sparprogramm angeschoben.
An der Börse kamen die Quartalszahlen sehr gut an. Der Kurs legte am Vormittag um 4,75 Prozent zu, damit kostete das Papier 103,60 Euro.
"Wir sind froh, dass wir in Anbetracht der schwierigen Umstände das beste Ergebnis eines zweiten Quartals erwirtschaftet haben und somit sehr ordentlich dastehen", erklärte Cewe-Chef Christian Friege. Gerade der Umsatz des zentralen Geschäftsbereichs Fotofinishing habe deutlich zugelegt, da viele Menschen die zusätzliche Zeit im eigenen Zuhause für Fotoerinnerungen nutzten. Der Umsatz in diesem Segment stieg um fast 14 Prozent. Der Absatz mit Fotobüchern legte um mehr als 11 Prozent zu. "Unser Kerngeschäft Fotofinishing trägt uns aktuell regelrecht durch die Corona-Zeit", sagte Friege. Gerade in schwierigen Zeiten mit Kontaktbeschränkungen seien Foto-Erinnerungen und -Geschenke für die Menschen ein wichtiger emotionaler Anker, erklärt er.
Das Segment kommerzieller Online-Druck war dagegen stark von der Pandemie betroffen: Der Umsatz ging in dieser Sparte um mehr als 55 Prozent zurück. Auch der Einzelhandel litt unter den coronabedingten Ladenschließungen: Im zweiten Quartal lag der Umsatz fast 30 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Bereits Ende März hatte Cewe mitgeteilt, dass der Konzern aufgrund der hohen Unsicherheiten keine Prognose für den weiteren Jahresverlauf wagt. Das bleibt auch erst mal so: In der aktuellen Lage sei keine sinnvolle Konkretisierung der Prognose für die zweite Jahreshälfte möglich. Abzuwarten bleibe beispielsweise, inwieweit das seit Jahren ohnehin umsatzanteilig rückläufige dritte Quartal im Fotofinishing durch ein coronabedingt geändertes Urlaubsreiseverhalten belastet wird. Gerade Urlaubsfotos würden häufig in Fotobüchern festgehalten./knd/ssc/jha/
Quelle: dpa-Afx