LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties profitiert weiterhin von einer starken Nachfrage nach Wohnungen. Allerdings gingen die Mieterlöse im ersten Quartal 2021 aufgrund von Immobilienverkäufen etwas zurück. Dies drückte auch auf die Ergebnisse. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das MDax -Unternehmen am Dienstag in Luxemburg. Die Aktie verlor im Vormittagshandel 0,7 Prozent auf 21,80 Euro und war so einer der größten Verlierer im Index mittelgroßer Werte.

Im ersten Quartal verharrte das operative Ergebnis (FFO 1) mit 46,8 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Die Nettomieteinnahmen fielen hingegen wegen des Verkaufs von Immobilien im Jahresvergleich um 4,2 Prozent auf 90,6 Millionen Euro. Um diesen Effekt bereinigt legten die Mieteinnahmen auf vergleichbarer Fläche um 1,8 Prozent zu. Der Großteil des Plus stammt aus Mietsteigerungen, der Rest aus der Reduzierung von Leerständen.

Die durchschnittliche Vertragsmiete je Quadratmeter stieg von 6,95 Euro im Vorjahr auf 7,80 Euro Ende März 2021. Allerdings gingen die Mieten in Berlin aufgrund des zuvor bestehenden Mietendeckels leicht zurück. Jüngst hatte das Bundesverfassungsgericht aber das seit mehr als einem Jahr geltende Berliner Mietendeckel-Gesetz in einem Beschluss für nichtig erklärt. Unter anderem hatten Vermieter in dieser Zeit ihre Mieten zum Teil deutlich senken müssen. Nun können sie diese wieder auf das ursprüngliche Niveau erhöhen.

Im Auftaktquartal verkaufte Grand City Properties vor allem in Halle, Gera, Plauen und Görlitz Immobilien im Volumen von rund 220 Millionen Euro. Im Gegenzug erwarb das Unternehmen Immobilien im Volumen von rund 100 Millionen Euro, unter anderem in der britischen Hauptstadt London.

Unter dem Strich blieb im ersten Quartal unter anderem wegen Rückzahlungen einer Anleihe und Bankschulden weniger übrig: Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss schrumpfte um 17 Prozent auf 33,4 Millionen Euro.

Die Dynamik sei etwas gedämpft, schrieb Analyst Thomas Rothäusler von der Investmentbank Jefferies in einer ersten Einschätzung. Er verwies darauf, dass der Wohnimmobilienkonzern am Jahresausblick nichts geändert habe, ungeachtet des jüngst aufgestockten Aktienrückkaufprogramms und des überarbeiteten Berliner Mietendeckels.

Für das Gesamtjahr 2021 peilt das Unternehmen weiterhin ein operatives Ergebnis (FFO 1) von 183 bis 192 Millionen Euro nach 182 Millionen im Vorjahr an. Die Mieten sollen auf vergleichbarer Basis um zwei bis drei Prozent zulegen. Für 2021 plant das Unternehmen eine Dividende von 81 bis 85 Cent.

Grand City Properties ist insbesondere in dicht besiedelten Gebieten Deutschlands aktiv, so etwa in Berlin, Nordrhein-Westfalen, in der Region Halle-Leipzig-Dresden sowie im Rhein-Main-Gebiet. Zudem ist der Konzern unter anderem auch in London und München vertreten. Großaktionär bei dem Unternehmen mit Sitz in Luxemburg ist der Wohnungskonzern Aroundtown ./mne/nas/jha/

Quelle: dpa-Afx