LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties (GCP) zeigt sich aufgrund einer starken Nachfrage nach Wohnungen für das laufende Jahr zuversichtlich. Das operative Ergebnis (FFO 1) soll 2021 auf 183 bis 192 Millionen Euro steigen, wie das im MDax notierte Unternehmen am Montag in Luxemburg mitteilte. In der Prognose sind Perpetual-Papiere mit eingerechnet: Das sind sogenannte ewige Anleihen, die als Eigenkapital klassifiziert sind. Die Mieten sollen auf vergleichbarer Basis um zwei bis drei Prozent zulegen. Die Aktie stieg im frühen Handel um 0,39 Prozent und damit in etwa so viel wie der deutsche Aktienmarkt insgesamt

Die wichtigsten Kennziffern des Immobilienkonzerns für 2020 lägen ein klein wenig unter seinen und den Konsensschätzungen, schrieb Analyst Thomas Rothäusler vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Reaktion. Das Gewinnziel für 2021 liege hingegen leicht über seiner Schätzung, aber unter der durchschnittlichen Markterwartung.

2020 legte das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 182,2 Millionen Euro zu. Die Nettomieteinnahmen fielen hingegen wegen des Verkaufs von Immobilien um rund 3 Prozent auf 372,5 Millionen Euro. Um diesen Effekt bereinigt legten die Mieteinnahmen auf vergleichbarer Fläche um 1,8 Prozent zu. Der Großteil des Plus stammt aus Mietsteigerungen, der Rest aus der Reduzierung von Leerständen. Die durchschnittliche Vertragsmiete je Quadratmeter stieg von 6,80 Euro Ende 2019 auf 7,40 Euro Ende 2020. Allerdings gingen die Mieten in Berlin aufgrund des Mietendeckels leicht zurück.

Im vergangenen Jahr verkaufte Grand City Properties vor allem in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Bayern Immobilien im Volumen von rund 970 Millionen Euro. Im Gegenzug erwarb das Unternehmen Immobilien im Volumen von rund 600 Millionen Euro, unter anderem in der britischen Hauptstadt London. Zudem unterschrieb das GCP-Management jüngst Verträge für den Kauf von Immobilien im Volumen von 200 Millionen Euro.

Unter dem Strich blieb 2020 wegen geringerer Bewertungserträge weniger übrig: Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss schrumpfte um elf Prozent auf 362,2 Millionen Euro. Das Management will für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 82 Cents je Aktie zahlen und damit genauso viel wie ein Jahr zuvor. Für 2021 plant das Unternehmen eine Dividende von 81 bis 85 Cents.

Zudem kündigte der Wohnimmobilienkonzern an, bis zu 10 Millionen eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 200 Millionen Euro zurückzukaufen. Das Aktienrückkaufprogramm soll am 16. März beginnen und bis Ende des Jahres laufen.

Grand City Properties ist insbesondere in dicht besiedelten Gebieten Deutschlands aktiv, so etwa in Berlin, Nordrhein-Westfalen, in der Region Halle-Leipzig-Dresden sowie im Rhein-Main-Gebiet. Zudem ist der Konzern unter anderem auch in Metropolen wie London und München vertreten.

Anders als Konkurrenten wie Deutsche Wohnen und Vonovia setzt die Firma nicht auf den Bau von Wohnungen. Vielmehr ist Grand City darauf spezialisiert, sanierungsbedürftige Immobilien aufzukaufen, die Wohnungen zu renovieren und dann zu einem höheren Preis zu vermieten. Großaktionär bei dem Unternehmen mit Sitz in Luxemburg ist der Wohnungskonzern Aroundtown./mne/ngu/mis

Quelle: dpa-Afx