ROM/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Auch nach einem erneuten Verlust in Höhe von 486 Millionen Euro bleibt die italienische Fluggesellschaft Ita ein Übernahmeziel für den Lufthansa
Lufthansa will über eine Kapitalerhöhung zunächst 40 Prozent an der Alitalia-Nachfolgerin übernehmen und sich perspektivisch für einen zweiten Schritt die übrigen Anteile über Optionen sichern. Darüber laufen seit Januar exklusive Verhandlungen mit dem italienischen Staat als Alleineigentümer der Fluggesellschaft.
Ita hatte am Dienstagabend über einen Nettoverlust von 486 Millionen Euro für das vergangene Jahr berichtet. Für das laufende Geschäft gab der Nachfolger der Traditionsairline Alitalia als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein Minus von 338 Millionen Euro an. Als Grund für die roten Zahlen nannte Ita die Nachwehen der Corona-Pandemie, die gestiegenen Treibstoffkosten infolge des Ukraine-Krieges sowie den schlechten Euro-Dollar-Kurs.
Ita erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 1,576 Milliarden Euro und erwartet der Mitteilung zufolge 2023 einen Anstieg der Erlöse, weil mehr Ziele angeflogen werden und sich die Flotte vergrößere. Insgesamt seien im vorigen Jahr auf rund 97 000 Flügen etwas mehr als zehn Millionen Passagiere befördert worden.
Die Lufthansa will auf dem lukrativen Markt jenseits der Alpen Fuß fassen. Die Italiener erhoffen sich vom Kranich-Konzern mehr wirtschaftliche Sicherheit und eine Aufwertung der Flughäfen etwa in Rom und Mailand, die Drehkreuze werden könnten für Routen nach Afrika und Südamerika.
Nach einer Vertragsunterschrift müsste ein Deal von den nationalen und europäischen Wettbewerbshütern überprüft werden. Nach Medienberichten könnte der Abschluss der Teilübernahme dann im Sommer anstehen. Die Deutsche Lufthansa AG hat bereits die ehemaligen Staats-Fluglinien der Nachbarländer Schweiz, Österreich und Belgien übernommen und weitergeführt./msw/ceb/DP/mis
Quelle: dpa-Afx