NANTERRE (dpa-AFX) - Der französische Autozulieferer Faurecia
Im ersten Quartal klettert der Umsatz im Jahresvergleich um 29 Prozent auf gut 6,6 Milliarden Euro, wie die Hella-Mutter
"Das erste Quartal 2023 war ein guter Jahresauftakt für Forvia", sagte Unternehmenschef Patrick Koller. Das organische Umsatzplus habe deutlich über dem Wachstum der weltweiten Automobilproduktion gelegen. Dabei habe das Unternehmen von seiner geografischen Aufstellung und einem zusätzlichen Monat der Konsolidierung von Hella profitiert.
Der französische Konzern hatte die Übernahme des deutschen Scheinwerferspezialisten Ende Januar 2022 abgeschlossen. Hellas Umsatz wird daher erst seit Februar vergangenen Jahres in der Gewinn- und Verlustrechnung von Faurecia berücksichtigt. Daher fehlte in dem für das erste Quartal 2022 veröffentlichten Umsatz ein Monat der Beitrag von Hella.
Nach der milliardenschweren Übernahme firmieren Hella und die französische Faurecia mittlerweile unter der Dachmarke Forvia, treten aber weiter als zwei rechtlich unabhängige Unternehmen auf. Die Franzosen hielten zuletzt knapp 82 Prozent an den Lippstädtern.
Für 2023 peilt die Hella-Mutter weiter einen Umsatz von 25,2 bis 26,2 Milliarden Euro an. Analysten erwarten etwas mehr. Die operative Marge soll sich von 4,4 Prozent im Vorjahr auf 5 bis 6 Prozent verbessern.
An der Börse konnte die Faurecia-Aktie ihre Erholung seit Oktober mit zwischenzeitlichen Rücksetzern fortsetzen. Der Kurs legte am Vormittag um 0,85 Prozent auf 21,42 Euro zu. Damit konnte sich der Börsenwert seit Anfang Oktober wieder fast verdoppeln, nachdem es die Jahre davor insgesamt deutlich nach unten gegangen war.
Das Kursniveau liegt immer noch fast 70 Prozent unter dem Rekord aus dem Frühjahr 2018. Der Rivale von Continental
Profitiert hatte der Hella-Kurs auch von der Spekulation auf einen höheren Preis in einem möglichen Zwangsabfindungsverfahren (Squeeze-out), innerhalb dessen Faurecia Hella komplett übernehmen könnte. Dafür bräuchte Faurecia allerdings mehr als 90 Prozent der Hella-Aktien. Dem im Weg steht derzeit der aktivistische Investor Paul E. Singer, der sich über seinen Hedgefonds Elliot Management direkt und indirekt rund 13 Prozent der Anteile gesichert hat.
Singer setzt darauf, dass die Franzosen irgendwann komplett die Kontrolle haben wollen und dann mehr auf den Tisch legen, als er bezahlt hat. Mit der Methode hatte er zum Beispiel bei der Komplettübernahme von Kabel Deutschland
Quelle: dpa-Afx