ESSEN (dpa-AFX) - Gut gefüllte Auftragsbücher treiben den Baukonzern Hochtief weiter voran. Umsatz und Ergebnisse legten im Gesamtjahr 2024 zu. Im laufenden Jahr will der Konzern beim Gewinn noch eine Schippe drauflegen. Das Ergebnis soll im Jahresvergleich um bis zu 17 Prozent zulegen, wie der MDax -Konzern am Mittwoch in Essen mitteilte. Die Aktie drehte nach der Zahlenvorlage zwischenzeitlich ins Plus. Zuletzt verlor sie mehr als ein Prozent an Wert. Seit dem Jahreswechsel steht immer noch ein Kursplus von rund 18 Prozent auf dem Zettel.

Unternehmenschef Juan Santamaría Cases sieht sein Unternehmen vor allem im Markt für Rechenzentren gut positioniert. Hochtief sei in diesem Markt außerordentlich gewachsen. Tech-Konzerne stecken wegen wachsender Datenmengen und des KI-Trends viel Geld in den Ausbau von Rechenleistung.

Unter anderem erhielt die US-Tochter Turner im vergangenen Jahr vom Internetkonzern Meta den Auftrag, im US-Bundesstaat Louisiana mit Partnern ein Rechenzentrum im Wert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar zu bauen. Der Auftragsbestand sei im Bereich Rechenzentren Ende 2024 auf acht Milliarden Euro gewachsen, sagte Santamaría, der auch ACS-Chef ist, und stellte ein weiteres Plus in Aussicht. Insgesamt schwoll der Auftragsbestand im vergangenen Jahr um gut ein Fünftel auf knapp 67,6 Milliarden Euro an.

2024 lag das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis bei 625 Millionen Euro und damit 13 Prozent über dem Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Analysten hatten aber im Schnitt mit mehr gerechnet. Die Dividende soll um 83 Cent auf 5,23 Euro je Aktie zulegen. Davon profitiert auch der spanische Baukonzern ACS , dem gut drei Viertel der Anteile gehören. Im laufenden Jahr rechnet Hochtief mit einem bereinigten Nettogewinn zwischen 680 Millionen und 730 Millionen Euro. Analysten gehen vom unteren Ende der Prognose aus.

Inklusive Sondereffekten wies Hochtief 2024 einen Gewinn von knapp 776 Millionen Euro aus. Das waren fast 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte um ein Fünftel auf 33,3 Milliarden Euro. Dazu trugen vor allem gute Geschäfte der US-Tochter Turner bei. Zudem fließt die australische Tochter Thiess seit Mai voll in die Bilanz. Hochtief hatte den Anteil an dem Unternehmen im April erhöht.

Derweil schaffte der spanische Mutterkonzern durch einen Zusammenschluss zweier Konzernbeteiligungen das zweitgrößte Tiefbau- und Bauunternehmen in den Vereinigten Staaten. Hochtief hält an dem durch das Zusammengehen der Tochter Flatiron und Dragados North America entstandenen neuen Unternehmen 38,2 Prozent der Anteile. ACS die restlichen 61,8 Prozent./mne/ngu/he

Quelle: dpa-Afx