WETTENBERG (dpa-AFX) - Das Technologieunternehmen PVA Tepla
Zuletzt gab der Kurs um fast viereinhalb Prozent nach, damit gehörte das Papier zu den schwächsten Werten im Index der kleineren Unternehmenswerte. Seit Jahresbeginn hat die Aktie als einer der größten Verlierer im SDax mehr als 60 Prozent an Wert eingebüßt.
Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies bescheinigte PVA Tepla indes solide Zahlen zum dritten Quartal. Der Konzern erhalte vor allem durch die Halbleiter- und Gesundheitsindustrie Rückenwind. Die Auftragslage sei trotz des sich eintrübenden konjunkturellen Umfelds selbst im Industrie-Segment stark geblieben, hob der Branchenkenner hervor.
PVA Tepla kommen als Zulieferer der Halbleiterindustrie wichtige Megatrends wie die Digitalisierung, der Umbau der Energieversorgung hin zu den Erneuerbaren Energien und die Mobilitätswende zugute. Zum Stichtag Ende September standen Order in Höhe von knapp 344 Millionen Euro in den Büchern, gut ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Der Auftragseingang im vergangenen Quartal lag jedoch unter dem Vorjahreswert, der nach Unternehmensangaben durch einen Großauftrag des Wafer-Herstellers Siltronic aufgebläht worden war.
Der Umsatz kletterte von Juli bis September um fast 15 Prozent. Nach neun Monaten steht damit ein Erlös in Höhe von knapp 131 Millionen Euro in den Büchern, rund 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der für die Konzernprognose maßgebliche Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte wegen gestiegener Kosten etwa für Materialien hingegen in den ersten neun Monaten nur leicht von 16,2 Millionen im Vorjahr auf 16,5 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge sank um eineinhalb Prozentpunkte auf 12,6 Prozent.
Währungskursverluste durch die Abwertung des Euro und ein schlechteres Finanzergebnis zehrten ebenfalls am Ergebnis. Unter dem Strich verdiente PVA Tepla rund 8 Millionen Euro, nachdem 2021 noch gut 8,6 Millionen Euro angefallen waren.
Im Gesamtjahr will PVA Tepla bei Umsatz und Betriebsergebnis aber unverändert eine Schippe drauflegen. So soll der Erlös im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 15,6 Prozent auf 170 bis 180 Millionen Euro wachsen. Das operative Ergebnis (Ebitda) wird der bestätigten Prognose zufolge bei 25 bis 27 Millionen Euro erwartet, nach rund 23 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Als Nächstes steht nun im Schlussquartal die bereits seit längerem angekündigte Komplettübernahme des Partners MPA Industrie bevor, an dem die Gruppe bereits einen Anteil gehalten hatte. Damit vollziehen die Hessen nach eigenen Angaben einen wichtigen strategischen Schritt. Durch die Integration des Anlagenbauers mit Sitz in Frankreich schärfe PVA Tepla sein Profil in neuen attraktiven Wachstumsfeldern, etwa bei neuartigen Turbinenschaufeln für Flugzeugtriebwerke, hieß es./tav/mne/mis
Quelle: dpa-Afx