BERLIN (dpa-AFX) - Mit frischem Geld aus einer Kapitalerhöhung will der Online-Möbelhändler Home24 sein Europageschäft stärken. Bei den Aktionären kam das zunächst nicht gut an, die Aktien gerieten unter Druck. Am späten Dienstagabend hatten die Berliner nachbörslich 2,64 Millionen neue Aktien an institutionelle Investoren verkauft und damit brutto 46 Millionen Euro eingestrichen.

Mit dem Geld will Home24 seine Position vor allem auf dem europäischen Markt außerhalb von Deutschland, Österreich und Schweiz festigen und die Bekanntheit stärken. Im Gespräch seien zudem Investitionen in neue Technologien und das Showroom-Konzept: Anstelle von riesigen Möbelhäusern stellt Home24 als Online-Händler Ausschnitte seiner Kollektionen bislang nur in kleineren Geschäften in ausgewählten Großstädten aus.

Platziert wurden die neuen Aktien zu je 17,58 Euro, rund 5 Prozent Abschlag zum Xetra-Schlusskurs vom Dienstag. Am Mittwoch fielen die Aktien zuletzt um etwas mehr als vier Prozent auf 17,70 Euro. Mit der Kapitalerhöhung nutzte das Unternehmen indes den zuletzt guten Lauf seiner Aktien von weniger als 3 Euro im April bis auf zuletzt fast 20 Euro. Die Berliner profitieren in der Corona-Krise vom Online-Shoppingboom.

Zwar spürte der Online-Möbelhändler auch unmittelbar nach dem Beginn der Corona-Krise einen Rückgang der Nachfrage. In den vergangenen Quartalen hingegen konnte er deutlich zulegen: Spürbar mehr Bestellungen aus Europa und Lateinamerika sorgten für bessere Geschäftsaussichten. Die Entwicklung will das Management auch nutzen, um seine brasilianischen Tochtergesellschaft Mobly an die Börse zu bringen.

Home24 selbst bringt es aktuell auf einen Börsenwert von etwas mehr als 500 Millionen Euro. Auch deshalb kam wird das Unternehmen noch im Dezember in den Nebenwerteindes SDax aufsteigen./ngu/mis/zb

Quelle: dpa-Afx