BERLIN (dpa-AFX) - Beim Baufinanzierungsexperten Hypoport
Gegen Mittag legte das Papier rund eineinhalb Prozent auf 95,75 Euro zu. Seit Jahresbeginn hat Hypoport aber mehr als 80 Prozent an Börsenwert verloren und damit die bisher zweitschlechteste Entwicklung im Nebenwerteindex hingelegt. Das Unternehmen, dessen größter Aktionär mit einer Beteiligung von etwas mehr als 34 Prozent Unternehmenschef Ronald Slabke, ist damit nur noch etwas mehr als 600 Millionen Euro wert.
Der Umsatz ist von Juli bis Ende September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 105 Millionen Euro gesunken, wie Hypoport bereits am Dienstagabend in Berlin mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach gar um 95 Prozent auf eine halbe Million Euro ein.
Die Immobilienbranche leidet allgemein unter der Zinswende. Hypoport habe nun Maßnahmen eingeleitet, um das Kostenniveau an das schwierige Umfeld in der Immobilienfinanzierung sowie im Geschäftsbereich Corporate Finance anzupassen. Die Ergebnisse dieser Kostenreduzierung wirken sich aber erst auf die Ergebnisse des kommenden Jahres aus.
Erst im September hatte Hypoport seine Jahresziele kassieren müssen. Die Kunden halten sich wegen der hohen Inflation und Rezessionsängsten zunehmend zurück. Das detaillierte Zahlenwerk zum dritten Quartal will Hypoport am 14. November vorlegen.
Im Firmennetz von Hypoport tummeln sich Unternehmen, die digitale Lösungen für die Kreditwirtschaft, den Wohnungsmarkt und für Versicherungen anbieten. Größtes Segment ist Europace, eine Plattform für Finanzierungen von Immobilien, Bausparprodukte und Ratenkredite.
Hypoport war aus der Fusion der 1954 gegründeten Dr. Klein & Co. AG und der Europace AG hervorgegangen. Slabke selbst hatte als Geschäftsführer bei Dr. Klein angefangen und Hypoport 1999 in einem von ihm organisierten sogenannten Management-Buyout übernommen./niw/zb/jha/
Quelle: dpa-Afx