BERLIN (dpa-AFX) - Der Finanzdienstleister Hypoport legt nach dem Geschäftseinbruch in der Immobilienfinanzierung Teile seiner Sparten zusammen. Die Vermittlung, Finanzierung und Bewertung privater Wohnimmobilien wird im neuen Segment "Real Estate & Mortgage Platforms" gebündelt, wie das Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte. Alles rund um die Finanzierung von Verbrauchern und Unternehmen landet im Bereich "Financing Platforms". Nur die Versicherungssparte bleibt unverändert. Für die schon länger gebeutelte Hypoport-Aktie ging es am Freitag deutlich aufwärts.

Um die Mittagszeit lag das Papier mit fast fünf Prozent im Plus bei 177,90 Euro und gehörte damit zu den stärksten Titeln im Nebenwerte-Index SDax . Für Hypoport-Aktionäre sind kräftige Kurs-Schwankungen nichts Neues.

Während der Corona-Pandemie hatte die Aktie auf bis zu 618 Euro Anfang 2021 zugelegt. Besonders ab Anfang 2022 ging es mit den Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank jedoch steil abwärts. Damit brach auch Hypoports Geschäft mit Immobilienkrediten ein. Für den Aktienkurs blieb es auch 2023 turbulent: Von 198 Euro im Juli ging es bis Ende Oktober auf 98,45 Euro nach unten.

Da hatte Vorstandschef Ronald Slabke seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Grund war erneut die schwache Entwicklung im Geschäft der Immobilienplattform und die verhaltene Erholung der Finanzierung privater Immobilien.

Jetzt strukturiert der Vorstand auch diese Bereiche neu - die Zahl der Konzernsegmente schrumpft von vier auf drei. Bei der Neuaufteilung wird das Geschäft mehrerer Konzerntöchter wie Europace und Finanzvertrieb Dr. Klein auseinandergerissen - je nachdem, ob es sich um Immobilien oder die Finanzierung von Privat- oder Unternehmenskunden dreht. Slabke erhofft sich von der neuen Struktur eine höhere Effizienz und weniger Komplexität./stw/jsl/jha/

Quelle: dpa-Afx