ROM (dpa-AFX) - Der US-Investor KKR
Der Mitteilung zufolge muss die Firma noch gegründet werden, und weder die Größe des Anteils noch die Dimension der KKR-Offerte sind bekannt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag, dass KKR bei dem Deal eine Bewertung von rund 20 Milliarden Euro einschließlich Schulden zugrunde legt. Dabei strebten die Amerikaner die Mehrheit an dem neuen Unternehmen an.
Mit einem Anteilsverkauf könnte TIM-Chef Pietro Labriola einen Teil des rund 30 Milliarden Euro großen Bruttoschulden-Berges tilgen. KKR ist bereits Minderheitsaktionär des Glasfaser-Gemeinschaftsunternehmens FiberCop. 2021 hatte der italienische Telekommunikationsanbieter allerdings eine Offerte der Amerikaner in Höhe von rund 10,8 Milliarden Euro für das gesamte Geschäft abgelehnt.
Das italienische Ministerium für Unternehmen und Made in Italy (früher Ministerium für die wirtschaftliche Entwicklung) reagierte verhalten auf die Nachricht. Die Regierung verfolge das vorgelegte Angebot des Fonds aufmerksam, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag. Das Unternehmen, für welches KKR biete, spiele eine "entscheidende Rolle für den Telefoniedienst" und für den Breitbandausbau in Italien. Die Regierung erachte den Schutz des Beschäftigungsniveaus und die Sicherheit des nationalen Telekommunikationsnetzes als strategische Infrastruktur für zentral, hieß es weiter.
Italiens rechte Regierung unter der rechtsradikalen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich den Schutz von Arbeitsplätzen in Italien mit auf die Fahnen geschrieben und dürfte einer ausländischen Beteiligung an italienischen Unternehmen kritisch gegenüberstehen.
Entsprechend dürfte Rom eher auf das Kreditinstitut Cassa Depositi e Prestiti hoffen, das zum überwiegenden Anteil dem Finanzministerium untersteht. Die Bank hält ein Zehntel an TIM und besitzt zugleich die Mehrheit am kleineren, ebenfalls vom Staat unterstützten Konkurrenten Open Fiber. TIM hatte in der Vergangenheit bereits mit Cassa Depositi über einen alternativen Deal gesprochen, der eine Fusion beider Netzwerk-Unternehmen vorsah.
In der Vergangenheit hatte KKR bereits bei anderen Telekomunternehmen Interesse an Infrastruktursegmenten gezeigt. So sollen die Amerikaner gemeinsam mit Partnern auch für die milliardenschwere Funkturmsparte der Deutschen Telekom geboten haben. Am Ende entschied sich Konzernlenker Tim Höttges dann aber für das nordamerikanische Investorenduo Brookfield
Quelle: dpa-Afx