NECKARSULM (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister Bechtle
Allerdings bremsen Lieferengpässe das Geschäft: Weil einige Komponenten für projektgebundene Aufträge fehlen und daher viel Material aus noch nicht abgeschlossenen Aufträgen auf Lager liegt, flossen im operativen Geschäft 127,1 Millionen Euro an freien Mitteln ab. Vor einem Jahr war der operative Cashflow mit 20,6 Millionen Euro dagegen positiv gewesen.
Bechtle-Chef Thomas Olemotz sah die Finanzierungsfähigkeit des Konzerns in einer Telefonkonferenz trotzdem nicht gefährdet. Die Liquidität in Höhe von fast 268 Millionen Euro Ende des ersten Quartals sei immer noch stark und der Konzern habe als großer Anbieter in der Branche auch viele Teile auf Lager genommen, um lieferfähig zu sein. Zudem sei das erste Quartal auch saisonal meist ein schwächeres im Jahr hinsichtlich der Kassenentwicklung.
Die Bechtle-Aktie verlor gegen Mittag 3,6 Prozent auf 39,06 Euro. Das Papier konnte sich in diesem Jahr dem Sog der IT-Branche nicht entziehen und verlor seit Jahresbeginn 38 Prozent. Auf dem Rekordhoch im vergangenen November lag der Kurs noch bei 69,56 Euro.
Olemotz bestätigte die Jahresprognose - das Unternehmen hoffe, dass sich die Liefersituation ab dem zweiten Halbjahr nach und nach entspannen werde. "Die Unsicherheiten sind allerdings sehr hoch", fügte er an. Analyst Martin Comtesse von der Investmentbank Jefferies schätzte die Jahresprognose als komfortabel erreichbar ein, falls sich die Liefersituation wie erwartet bessern sollte.
Vorläufige Zahlen zum Abschneiden im ersten Quartal hatte Bechtle bereits vorgelegt, der Umsatz war auf vergleichbarer Basis um 6,8 Prozent auf 1,38 Milliarden gewachsen, vor allem dank der starken Entwicklung im Onlineshop, in dem das Unternehmen IT-Hardware verkauft. Das Vorsteuerergebnis lag mit 74 Millionen Euro und 21,4 Prozent Plus dabei noch etwas höher als zuletzt in Aussicht gestellt./men/mis/stk
Quelle: dpa-Afx