MÜNCHEN (dpa-AFX) - Dank einer besonders starken Nachfrage von Behörden hat der IT-Dienstleister Cancom
Der Kurs legte zwischenzeitlich um knapp 10 Prozent zu. Zuletzt gewann das Papier noch 6,8 Prozent auf 53,35 Euro und war damit MDax-Spitzenreiter. Bei Cancom überwog zuvor lange Zeit die Enttäuschung der Anleger in der Corona-Pandemie. Nach einer schnellen Erholung aus dem Crash im vergangenen Frühjahr folgte im Herbst ein weiterer Rückschlag bis auf unter 33 Euro, weil das Unternehmen sich pessimistisch geäußert hatte. Seit dem Tief Ende Oktober hat der Kurs nun über 60 Prozent gewonnen.
Bereits am Vorabend hatte das Management das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bekanntgegeben. Mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 123,1 Millionen Euro übertraf Cancom seine eigene Jahresprognose. Zuvor hatte das Unternehmen noch mit 110 bis 115 Millionen Euro gerechnet.
Grund für den guten Lauf ist ein starkes viertes Quartal: Der Umsatz stieg im letzten Jahresviertel um knapp 11 Prozent auf 467,8 Millionen Euro. Das Ebitda verbesserte sich um mehr als 40 Prozent auf 45,4 Millionen Euro. Im Gegensatz zum zweiten Quartal habe der jetzige Lockdown nur geringfügige Einschränkungen im margenstarken Servicegeschäft gehabt, hieß es. Damals hatte Cancom viele Techniker nicht für Wartung und Service zu den Kunden schicken können - und konnte in der Folge auch weniger abrechnen.
Mit den jüngsten Zahlen beeindruckte Cancom den Analysten Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies. Der IT-Dienstleister habe sehr starke Eckzahlen für das vierte Quartal vorgelegt, sagte er. Damit verband er die Hoffnung, dass die Profitabilität schneller als erwartet wieder auf das Niveau vor der Corona-Pandemie zurückkehre.
Ende Oktober hatte Cancom wegen der Covid-19-Pandemie seinen Gewinnausblick zusammengestrichen. Der Vorstand nannte damals steigende Corona-Fallzahlen und sich abzeichnende Einschränkungen für Serviceleistungen bei Kunden als Grund und hatte negative Auswirkungen auf das Ergebnis im Schlussquartal vermutet./ngu/men/mis
Quelle: dpa-Afx